Marhaba Sharm el Sheikh – Diving in Naama Bay, Sinai
Es gab für mich einen guten Grund nach Ägypten ans rote Meer zu fahren: Das Tauchen.
Von vielen hatte ich vorher schon gehört, dass es hier unter Wasser wunderschön sein soll mit einer prächtigen Flora und Fauna. Vor allem die Aussicht auf große Meeresviecher wie Haie und Mantarochen ist besonders gut.
Die Reise nach Sharm el Sheikh geht fix, gerade mal fünf Stunden Flug von Düsseldorf aus. Dann steige ich aus dem Flugzeug und es ist: WARM. Herrlich!
Kopf frei machen, tschüss sonstiges Leben, hallo Urlaub!
Schuhe aus, Flip-Flops an, Sonne tanken und nicht an morgen denken. Meine Seele macht Party.
Ich finde ja, so komplett eingepackt im Tauch-Catsuit sieht das Ganze noch eine Spur professioneller aus, wären da nicht auch die ganzen Gewichte mehr, die ich jetzt zum Abtauchen mit rumschleppen muss.
In voller Montur geht’s dann von der Tauchschule aus zu Fuß ein paar Meter über den Strand ans Meer. Eine Premiere für mich, denn bisher bin ich immer nur vom Boot aus ins Wasser gehüpft und noch nie vom Ufer aus untergetaucht. Einige Vorteile hat das Bootstauchen dann auch, schließlich muss man das ganze schwere Zeug bei 40 Grad im Schatten nicht so lange mit sich herumtragen bis man endlich im Wasser ist. Aber egal, ich komme mir beim Gang zum Strand ein bißchen vor wie Bruce Willis in Armageddon auf dem Weg zum Spaceshuttle um die Welt zu retten. Cool!
Wir schwimmen erst ein wenig weiter raus, lassen die Schnorchler hinter uns und dann geht’s runter …
Luft holen, Jacket leeren und tiiiiiieeeeeef Ausatmen … wir absolvieren ein paar Standardübungen wie Maske ausblasen und Air-Sharing und optimieren unsere Tarierung. Danach geht’s dann endlich weiter zum Korallenriff.
Wir sehen fast alle Highlights die das Riff zu bieten hat: Schildkröten, Adlerrochen die mit Flügelschägen über den Meeresboden fliegen, Blaupunkt-Stechrochen, Krokodilfisch, Steinfisch, Feuerfische, Kofferfische, Kugelfische, Anemonenfische und die üblichen Verdächtigen wie Drückerfische, Doktorfische, Barben, Falterfische und und und …
Das absolute Überhighlight waren aber zwei riesige Napoleonfische (die vorne so ne komische dicke Beule am Kopf haben) von circa 2 Meter Größe.
Nach dem ersten Tauchgang war ich direkt wieder total angefixt, und konnte es kaum erwarten wieder runter zu gehen. Dieses Gefühl und diese Eindrücke sind einfach unbeschreiblich und faszinieren mich unglaublich.
Genauso interessant finde ich, dass es tatsächlich anders ist im roten Meer zu tauchen als in der Andamanen See in Thailand. Während ich im roten Meer meine Tarierung erst mit dem Jacket steuern muss bevor ich leichte Höhen- und Tiefenänderungen mit der Atmung regele, habe ich in Thailand fast alles nur mit meiner Lunge und Atmung gesteuert bei leerem Jacket.
Noch viel, viel interessanter ist es mit einer richtig großen Meeresschildkröte zu tauchen! Wahnsinn!!
Auf einem Seegrasplateau in sechs Meter Tiefe schwamm sie herum und fraß gemütlich. Die Schildkröte war knapp zwei Meter lang. Dann hob sie ab und segelte weiter zum nächsten Seegrasfeld. Wir schwebten hinter und unter ihr her.
Ich konnte mich gar nicht satt sehen an dem Tier, das so nah war und hier direkt neben mir schwamm. Mein neuer Tauchbuddy: die Schildkröte! Dude!
Gut dass ich diesmal die Kamera mit dabei hatte, wobei es gar nicht so einfach ist gute Schnappschüsse hinzukriegen, während einem vor lauter Glotzen der Regulator schon aus dem Mund fällt. Die Schildkröte lässt sich wieder nieder, frisst gemütlich Seegras und wir kommen langsam näher ran und beobachten diese Schönheit.
Nun ja, wichtiger als das Foto ist doch die Erinnerung im Herzen.
… ach ich hätte trotzdem gern das Foto … 😛