River runs Red – Mekong Delta
Das Mekong Delta in Vietnam ist wohl eine der beliebtesten Sightseeing Destinationen für Reisende.
Die meisten starten einen 1- oder mehrtägigen Trip ins Flussdelta von Saigon (Ho Chi Minh City) aus.
Ich selbst habe eine Tagestrip gebucht und freue mich schon auf eine spannende Bootsfahrt über den Mekong, durch schmale Mangrovenwälder und traditionelle vietnamesische Kultur zum anfassen.
Zusammen mit einer Gruppe Langnasen mache ich mich auf, das Mekong Delta zu erkunden. Unser Tourguide Duc ist gut drauf, und mal wieder erlebe ich diesen typischen vietnamesischen Humor: Witze machen, dabei selbst ganz ruhig bleiben und nicht lachen.
Duc erzählt von der köstlich gegrillten Ratte, die in der Mekong Region eine wahre Spezialität sein soll. Schmeckt angeblich so ähnlich wie Eichhörnchen … er zeigt keine Regung bei seiner Bemerkung während die Gruppe schon Tränen lacht. Und ich bin mir nicht sicher, ob das überhaupt ein Witz war …
Mit kleinen Motorbooten gehts dann über den rot-braunen Hauptstrom des Mekong auf verschiedene Inseln im Delta, und mit einem Ruderboot schiffen wir im local style durch kleine Fluss-Kanäle, vorbei an mangrovenartigen Palmenwäldern.
Dazu dürfen wir dann natürlich stilecht die typisch vietnamesischen Hüte tragen.
Irgendwie fühlt sich das schon total touristisch an, aber irgendwie ist es auch toll … die Landschaft drumherum ist einfach toll und so anders, als alles, was ich bisher gesehen habe. Also trotz Touri-Standard-Programm für mich aufregend und absolut neu.
Nach einem weiteren Stopp dürfen wir uns dann noch die traditionelle Herstellung von Bonbons anschauen (und natürlich auch welche kaufen ;)), gefolgt von einem kleinen Konzert mit traditionellen Instrumenten und Musik.
Sehr gewöhnungsbedürftig, und ich weiß nicht so richtig, ob ich lachen muss oder bloß weg will. Jedenfalls wieder mal etwas, was ich vorher eben noch nie gesehen oder gehört habe.
Es ist herrlich ringsherum nur Wasser zu haben, und mir wird bewusst, wieviel dieser Fluss den Menschen in Südostasien bedeuten muss, gibt er doch so viel, was die Menschen hier zum leben brauchen.
Eine weitere Besonderheit sind die auffällig bemalten Boote auf dem Fluss. Jedes Boot hat vorne drauf ein Gesicht bzw. Augen aufgemalt. Warum? Damit die Boote wie große Seeungeheuer aussehen und eben diese abschrecken um nicht angegriffen zu werden. Find ich irgendwie schön diesen Brauch.
Mit dem Speedboat (für mich die perfekte Kombination: Wasser + Speedboat = glückliche Jenny :D) gehts zurück nach Saigon, und es ist ein unglaublicher Anblick wenn hinter den ärmlichen Fischer-Wellblechhütten die moderne Skyline der Stadt immer grösser wird.
Das Leben auf dem Wasser fasziniert mich sehr und ich merke immer mehr, wie mich dieses Element fesselt und nicht mehr loslässt.
Kein Wunder das der nächste Stop an der Küste ist: Mui Ne.
Nach einem köstlichen Kaffee mit viel gesüsster Milch setze ich mich ans Meer und atme die salzige Luft tief ein.
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