Auto kaufen Australien – Rego, Autosuche & Kauf
Die Freiheit fängt in Australien mit dem eigenen Auto an!
Als wir entschieden haben unsere Weltreise in Australien zu starten, stand für uns fest, dass wir uns auf jeden Fall ein Auto kaufen wollen, um vor Ort mobil und flexibel sein zu können.
In diesem Beitrag fassen wir unser gesammeltes Wissen zum Theme Auto kaufen Australien zusammen. Wir hatten selbst bevor es los ging einige Fragezeichen im Kopf, und hoffen, dir hiermit einige Antworten geben zu können.
Wir werden hier jetzt nicht im Detail auf verschiedene Fahrzeugtypen eingehen. Du wirst selbst am besten wissen, was für ein Auto du dir vorstellst und warum. Wir selbst haben in Western Australien ein 4WD Fahrzeug (Nissan Patrol 1998) gekauft.
Unsere Angaben beziehen sich auf den Kauf eines gebrauchten Fahrzeugs.
P.S.: Alle folgenden Infos unterliegen unserer eigenen Erfahrung. Es kann also sein, dass es bei dir anders läuft, oder du andere Erfahrungen machst.
Wo nach Autos suchen
Online Platformen
Die bekanntesten und gängigsten Seiten dafür sind:
Hier kannst du bequem per Filter einstellen, was du für ein Auto suchst. In den Suchergebnissen wird dir dann alles weitere angezeigt. Mache dir am besten einen Account, denn nur so kannst du Kontakt zum Verkäufer aufnehmen oder Fahrzeuge in eine „Watchlist“ packen.
Übrigens: Fotos sind „nice-to-have“, geben dir aber absolut keinen Eindruck darüber, ob das Auto wirklich fit ist. Also lass dich nicht von sauberen Rückbänken beeindrucken. Wichtig ist, dass der Motor in Takt ist! Sauber machen, kannst du hinterher auch selbst.
Facebook-Gruppen
Es kann sich auch anbieten in bestimmte Facebook-Gruppen mal reinzuschauen, in denen Autos angeboten werden.
Um hier die richtige Gruppe für dich zu finden, einfach mal entsprechend danach suchen. Z.B. „car sales Perth, Sydney, Melbourne” oder „Backpacker cars australia“ etc.
Händler
Auch zu Händlern in deiner Nähe solltest du mal fahren, und dir ansehen, was diese im Angebot haben.
Der Vorteil: Beim Händler kannst du in kurzer Zeit mehrere Autos sehen und Probe fahren.
Natürlich solltest du im Hinterkopf behalten, dass dich ein professioneller Autoverkäufer entsprechend bequatschen will, und dir nur positives über das Auto erzählen wird. Vergiss hier nicht, dir dein eigenes Bild zu machen, und das Auto auch hier ordentlich durchzuchecken.
Besorge dir vorab eine Prepaid Sim-Card, damit du eine australische Telefonnummer hast, und somit Verkäufer anrufen kannst, aber auch erreichbar bist. (z.B. Aldi mobile – nutzt das Telstra Netz)
Was bei einer Kaufanzeige beachten?
Der Tachostand
Die wichtigste Info dabei: Tachostände fallen in Australien in der Regel höher aus, als wir es aus Deutschland gewohnt sind.
Das liegt einfach daran, dass Australien ein Kontinent ist und kein Land. Somit fahren die Australier einfach viel mehr und müssen größere Strecken zurücklegen.
Tachostände von über 300.000 km sind keine Seltenheit und absolut normal.
Außerdem sind die Auto und Motoren hier keinen großen Temperaturschwankungen ausgesetzt. Daher sind auch ältere WAgen immer noch in einem guten Zustand.
Mit dem Verkäufer telefonieren
Ein Vorab-Gespräch mit dem Verkäufer kann eventuell schon aufschlussreich sein.
Einfach mal nachfragen, ob er weiß, wie viele Besitzer das Auto schon hatte, ob er es oft gefahren hat, und wofür er es genutzt hat. Auch nachfragen, ob er schon Reparaturen am Auto machen musste. Wenn ja, was für welche, und ob er darüber Reports von den Werkstätten hat.
Wenn sich jemand regelmäßig um ein Auto gekümmert hat, kann das schon mal ein gutes Zeichen sein.
Welche Automarke kaufen?
Du kannst natürlich jede Marke kaufen, die du willst. Nichts hält dich davon ab.
Aber es gibt in Australien Auto-Marken, die sich besser eignen: weil sie qualitativ hochwertiger sind, (im Fall der Fälle) Ersatzteile leichter zu besorgen und günstiger sind, und sich fast alle Mechaniker mit diesen Marken auskennen.
Folgende Marken sind eher zu empfehlen:
- Toyota
- Nissan
- Mitsubishi
- Izuzu
Folgende Marke ist auch noch ok:
- Holden
Folgende Marken eher weniger:
- Jeep
- Landrover
- VW
Wie gesagt – es muss nicht sein, dass du mit diesen Marken Probleme bekommen wirst. Aber wenn du mitten in der Pampa bist, liegen bleibst, und es niemanden gibt, der sich z.B. mit einem VW Motor auskennt, und es zwei Wochen dauert bis Ersatzteile da sind, dann ist das nicht so cool.
Wieviel kostet ein Auto?
Auf diese Frage gibt es keine pauschale Antwort. Selbst für ein bestimmtes Modell lässt sich das nicht konkret beantworten.
Worauf es ankommt ist dein Budget. Welche Summe kannst für dein Wunschauto auszugeben?
Dementsprechend musst du dann Autos heraussuchen für eine Besichtigung. Was du dabei im Hinterkopf behalten solltest: Plane in dein Budget auch eventuelle Reparaturen mit ein, die direkt nach dem Kauf noch fällig sind, aber auch für unvorhergesehene Schäden während deines Roadtrips. Es kann nicht schaden, dafür einen kleinen Puffer zu haben.
Plane auch grob mit ein, was du für das Auto vielleicht noch dazu kaufen musst, um es camping-tüchtig zu machen.
Du kannst auch davon ausgehen, dass günstige Autos garantiert irgendwas haben, das repariert werden muss. Nicht ohne Grund sind diese Autos günstig zu haben. Ein Auto ohne größere Mängel wird einfach mehr kosten.
Bei 4WD Fahrzeugen liegt unserer Erfahrung nach, der Preis für ein gebrauchtes Fahrzeug ohne gravierende Mängel bei ca. 13.000 bis 16.000 AUD. (Wir haben in WA nach einem Auto gesucht – hier ist es nicht notwendig für eine Fahrerummeldung ein Roadworthy Certificate zu haben – daher gibt es hier auch viele schwarze Schafe unter den günstig angebotenen Autos)
Vielleicht hast du aber auch Glück und erhaschst ein gutes 4WD Auto für weniger mit mehr Ausstattung.
Folgende Faktoren bilden den Gesamtpreis deines Autos:
- Kaufpreis
- Reparaturen (am besten mal bis zu 1.000 AUD einplanen)
- Eventuell Rego Verlängerung (kann je nach Länge bis zu 1.000 AUD und mehr kosten)
- Stamp duty – Steuer die du bei der Anmeldung zahlen musst (berechnet sich nach dem Kaufpreis, ca. 5 – 10 %)
- Equipment (Campingmaterial – je nachdem was du noch brauchst und vorhast)
- Versicherung (Third party property insurance/Comprehensive insurance – mehr dazu in diesem Artikel)
- Eventuell einen Reparatur-Puffer für unterwegs einplanen
Wie lange dauert es, ein Auto zu finden?
Auch diese Frage lässt sich nicht pauschale beantworten.
Entweder du hast richtig Glück, und findest direkt in den ersten Tagen ein gutes Auto. Vielleicht dauert es aber auch vier Wochen, bis du was Anständiges aufgetan hast. Das kann dir keiner vorab beantworten.
Findest du ein Auto, dass schon die gesamte Ausrüstung die du benötigst hat, dann brauchst du hier immerhin nicht mehr danach zu suchen. Falls nicht, dann plane mindestens 1 bis 2 Wochen dafür ein, Equipment/Material zu kaufen, auf- oder umzubauen.
Also plane besser mehr Zeit für die Autosuche ein und gib nicht so schnell auf.
Wir haben für die Suche 4 Wochen eingeplant – mit der Option schneller zu sein, aber auch länger zu brauchen.
Im End haben wir in 1 1/2 Wochen ein Auto gefunden und dann nochmal 1 Woche gebraucht um unser Equipment zu kaufen, bzw. 2nd hand zu finden.
Was ist die „Rego“?
Die Registration (kurz Rego) erfasst wer der Autohalter ist. Zusätzlich ist sie so etwas wie bei uns das TÜV-Siegel.
Außerdem inkludiert die Rego einen Versicherungsschutz für Personenschäden bei Unfällen (Compulsory Insurance – CTP) (nur für die anderen, nicht für dich selbst – zum Versicherungsschutz findest du alles in diesem Artikel: Kommt demnächst!).
Vor dem Autokauf (eventuell auch schon vor der ersten Besichtigung) solltest du auf jeden Fall die Rego checken!
Das geht ganz einfach online auf der Website des Department of Transport des jeweiligen Bundesstaates mit dem Kennzeichen. Einfach eingeben, und schon erfährst du, wie lange die Rego noch gültig ist.
- Rego Check WA
- Rego Check SA
- Rego Check NSW
- Rego Check NT
- Rego Check QLD
- Rego Check VIC
- Rego Check TAS
Das Kennzeichen sollte in der Verkaufsanzeige angegeben sein – alternativ sieht man es auch auf den Fotos eventuell schon gut.
Ein Auto ohne Rego solltest du besser nicht kaufen, denn für eine komplette Neuanmeldung muss das Auto auf jeden Fall in einer Werkstatt auf Herz und Nieren geprüft werden. Wenn dann was kaputt ist, musst du es auf jeden Fall reparieren lassen, sonst bekommst du das Auto nicht angemeldet und damit nicht auf die Straße.
Außerdem darf ein Auto ohne Rego gar nicht erst gefahren werden, da es keine Verischerung geben Schäden hat. Ausnahme: Der Käufer fährt direkt in die nächste Werkstatt zur Inspektion.
Eine Rego mit noch langer Gültigkeit kann auch von Vorteil sein – je nachdem wie lange du in Australien bleibst, musst du diese vielleicht nur für 3 oder 6 Monate verlängern statt für 12. Das ist günstiger. Die Kosten dafür variieren übrigens von Staat zu Staat.
Welche Rego ist am besten?
Genrell: Jede Rego in jedem Bundesstaat ist gleich gut.
Aber: Am besten ist es, ein Auto zu kaufen mit Rego von dem Staat, in dem du auch startest.
Wenn du z.B. ein Auto mit SA Rego kaufst (Southern Australia), bist aber in Western Australia (WA), dann musst du für die Ummeldung erst wieder nach SA fahren – denn das geht nur persönlich vor Ort bzw. mit einer Adresse dort. Hier musst du einfach selbst entscheiden, ob sich der Aufwand für dich lohnt (Entfernung, Spritkosten, Routenplanung etc.).
Warum ist die WA Rego denn besser?
Die WA Rego hat einen Vorteil: Sie kann online und ohne Werkstattcheck angemeldet und/oder verlängert werden. Egal in welchem Bundesstaat du dich befindest.
Also wenn du in NSW (New South Wales) bist, und ein Auto mit WA Rego besitzt, musst du nicht extra nach WA fahren für Rego Anmeldung oder Verlängerung. Deswegen sagen viele Reisende, dass die WA Rego am besten ist. Sie ist außerdem die günstigste.
Ein Auto mit Rego aus einigen anderen Staaten benötigt dafür in jedem Fall ein Roadworthy Certificate.
Aber auch für ein Auto aus WA gilt: Für eine komplett Neuanmeldung der Rego (weil diese vielleicht abgelaufen ist) brauchst du einen kompletten Werkstatt-Check und musst die Reparaturen auf jeden Fall machen lassen (wie weiter oben schon beschrieben). Und das kann im schlimmsten Falls teuer werden.
Alle Infos zur Anmeldung und Rego-Verlängerung findest du hier: Kommt demnächst!
Der PPSR VIN Check
Für den Fall, dass du ein Auto gefunden hast, dass du wirklich bereit bist zu kaufen, solltest du vorab noch über die VIN Nummer checken, dass keine Strafen auf dem Auto laufen, oder das Auto sogar gestohlen ist.
Denn: Strafen übertragen sich auf den neuen Fahrzeughalter!
Das Ganze geht über die PPSR (Personal Property Securities Register) und kostet einmalig 2 Dollar – aber lieber diese kleine Summe zahlen, als hinterher dicke Strafen zahlen zu müssen: https://www.ppsr.gov.au/how-quick-motor-vehicle-search
Die VIN Nummer steht oft schon in den Kaufanzeigen mit drin. Wenn nicht, dann auf jedem Fall ein Foto bei der Autobesichtigung von der Nummer machen. Die VIN steht meist auf einer Metallplakette am Motorraum.
Preis Check mit Redbook.com
Wenn du dir bereits ein paar Autoangebote herausgesucht hast, kannst du über redbook.com herausfinden, ob der angegebene Verkaufspreis realistisch ist.
Dafür gibst du hier in die Filter Marke, Modell, Baujahr, Pertrol/Diesel etc. ein und bekommst dann eine Liste dieser Automodelle. Zusätzlich bekommst du eine Preisrange von bis angezeigt – sozusagen, eine Angabe wieviel diese Autos (im Privatverkauf) wert sind (z.B. 8.500 – 12.999 AUD).
Wenn dein Wunschauto eher wenige Kilometer auf dem Tacho hat (z.B. 200.000 km oder darunter), dann setzt du am oberen Wert an. Wenn schon viele Kilometer auf dem Tacho sind (z.B. 350.000 km und mehr) eher am unteren Wert.
So hast du einen guten ersten Eindruck davon, ob der Verkäufer dir einen realistischen Preis anbietet oder nicht. Auch für Verhandlungen kann diese Informationen hilfreich sein.
Checkliste Autobesichtigung
Es ist soweit: Du hast die Autos deiner Wahl gefunden und Besichtigungstermine ausgemacht.
Es gibt einiges, auf was du achten solltest, wenn du dir das Auto anschaust.
Wir selbst sind keine Automechaniker, aber es gibt einige Dinge die du auch als Laie schon überprüfen kannst und dir schon einen Eindruck geben können, ob das Auto gut ist oder eben nicht. Wir selbst haben in Deutschland einen alten Campervan, an dem wir einiges selbst gemacht, und uns über die Jahre ein bißchen Autowissen angeeignet haben. So eine Erfahrung spielt dir bei einem Autokauf natürlich in die Karten.
Vergiss nicht deinen deutschen und deinen internationalen Führerschein mitzunehmen.
Nimm dir für die Besichtigung am besten auch einen Schmutzlappen mit (Beim Ölstand checken werden deine Hände sicherlich dreckig) und vielleicht eine alte Plane/Müllbeutel auf die/den du dich legen kannst, wenn du das Auto von unten anguckst.
Wir haben eine kleine Checkliste zusammengestellt, mit der du das Auto von außen und innen begutachten kannst:
Auto aussen:
- Gibt es größere Roststellen? (großer Rost vor allem am Fensterrahmen und Unterboden wäre erst mal nicht unbedingt ein Problem, könnte aber später zu einem werden)
- Gibt es größere Stellen am Lack die repariert/überlackiert wurden? (kann auf einen Unfall hinweisen. Da einfach mal nachfragen)
- Sind die Fensterscheiben ok? (Auf Steinschläge und Risse achten)
- Gehen alle Türen problemlos auf und wieder zu?
- Funktionieren die Fensterheber?
- Wie sehen die Reifen aus? (ist noch genug Profil vorhanden (1,6 mm mind.), gibt es einseitige Abnutzungen? Dann ist vielleicht die Spur verzogen oder schlimmeres)
- An den Reifen mal rütteln – sitzen sie fest?
- Ist die Stoßstange ok?
- Funktionieren alle Lichter?
- Sehen die Dichtungen an Fenstern und Türen gut aus? (Auf Schimmel achten)
- Spur-check (visuell) – einfach mal frontal vor das Auto hocken und schauen, ob die Reifen exakt hintereinanderstehen (also Vorder- und Hinterreifen). Sollte es hier schon arg verzogen aussehen, besser die Finger von dem Auto lassen.
- Sind die Spiegel intakt?
- Sind unter dem Auto schon verdächtige Flecken auf dem Boden zu sehen? (Frisch oder eingetrocknet)
- Einfach mal unters Auto legen und nachsehen, ob verdächtig viel Öl unten zu sehen ist, oder gar schon tropft. (Das kann nie ein gutes Zeichen sein.)
- Ist eventuell das Auto unten komplett schwarz übersprüht worden? Finger weg. Hier will man irgendwas vertuschen, was ein Käufer nicht sehen soll. Auch zu viel Öl wird hier dann schwer zu sehen.
Auto innen:
- Tachostand abgleichen mit der Angabe in der Anzeige
- Wenn Gangschaltung dann Gänge auch mal „trocken“ durchschalten (Achtung: bei 4WD die extra Gänge bitte nicht trocken durchschalten!)
- Riecht es gut? (also nicht verdächtig muffig oder seltsam)
- Sind die Polster beschädigt?
- Lassen sich die Sitze einwandfrei verstellen?
- Funktionieren alle Anschnaller?
Motorraum (vor der Probefahrt):
- Innenseite der Motorhaube checken – gibt es angeschmorte Stellen? (dann stimmt etwas nicht mit der Kühlung und er Motor wird zu heiß – kein gutes Zeichen)
- Gibt es eine zweite Batterie (vor allem in 4WD oder Camping Fahrzeugen wichtig, mit denen du richtig ins Outback willst)
- Bei 4WD checken, ob es einen Dual-Tank gibt (damit du auch weite Strecken zurücklegen kannst, ohne tanken zu müssen)
- Gibt es im kalten Zustand schon offensichtliche Öl- oder Flüssigkeitlecks? (Kann nie ein gutes Zeichen sein.)
- Am Deckel des Kühlwassertanks riechen/Am Kühlwasser riechen (Es sollte nicht ölig riechen, und auch nicht ölig schmieren zwischen den Fingern)
- Motor starten und dabei auf den Auspuff achten – tritt verdächtig schwarzer oder bläulicher Qualm aus? Ein paar Mal Gas geben und beobachten, ob Qualm austritt oder nicht. (dauerhaft schwarzer/dunkler oder bläulicher Qualm sind keine guten Zeichen! Finger weg!) – (Bei Diesel ist es übrigens normal, dass beim Starten kurz dunkler Qualm austritt)
Während der Probefahrt:
Die Probefahrt sollte mindestens 20 – 30 Minuten dauern.
Alles andere ist einfach zu kurz, um verschiedene Fahrsituationen durchzuprobieren. Vor allem solltest du mal 10 Minuten auf dem Motor-/Freeway verbringen, wo du mit dem Auto mindestens 90km/h fahren kannst. Erst nach etwas längerer „Dauerbelastung“ des Motors zeigen sich Mängel.
- Startet der Motor ohne Probleme und stottern?
- Bei Gangschaltung: Lassen sich die Gänge sauber einlegen? Funktioniert die Kupplung?
- Rückwärtsgang testen
- Beschleunigt der Wagen normal?
- Bremsen testen (Bremsen sollten nicht quietschen oder metallisch scharren)
- Eine Vollbremsung solltest du auch durchführen (hier darauf achten, ob der Wagen stark zu einer Seite verzieht – wenn ja, ist vielleicht die Spur verzogen oder schlimmeres)
- Normal abbremsen ohne Hände am Lenkrad (hier ebenfalls darauf achten, ob das Fahrzeug verzieht – die Spur sollte immer gerade bleiben)
- Funktioniert die Tachoanzeige?
- Funktioniert die Klimaanlage? (AC)
- Funktionieren die elektrischen Fensterheber? (falls vorhanden)
- Funktionieren die Innenlichter?
- Während der Fahrt auf ungewöhnliche Geräusche achten – röhrt der Motor verdächtig? Klingen die Radlager blechern oder klackert irgendwas seltsam?
- Lenkung testen – das Lenkrad ruhig mal komplett einschlagen. Es sollte geschmeidig funktionieren. Der Wagen sollte sich in Kurven auch nicht zu sehr aufschaukeln (Stoßdämpfer)
Nach der Probefahrt:
- Kurz nach der Fahrt checken, ob es irgendwelche Öl- oder Flüssigkeitslecks gibt und sich Pfützen unter dem Auto bilden. (Falls ja, unter dem Auto nachsehen, woher das Ganze kommen könnte – dunkles Öl kommt übrigens vom Motor und helles vom Getriebe) – (Übrigens ist es normal, dass die Aircon nach einer längeren Fahrt tropft. Man sieht aber auch direkt, dass das nur Wasser ist)
- Erneut am Kühlwasser riechen
- Ölstand checken (Das Öl sollte einen normalen Stand haben. Zu viel deutet darauf hin, dass mit Absicht und erst vor kurzem nachgekippt wurde – sieht man auch an der helleren Farbe)
- Leg dich unter das Auto und halte Ausschau nach tropfenden Flüssigkeiten. Hier sollte in der Regel alles trocken sein und bleiben und nicht komplett ölverschmiert sein. Kein gutes Zeichen, wenn es so ist!
Du siehst, es gibt einiges auf das du auch als Laie schon achten kannst, und damit schon im Vorfeld abwägen kannst, ob das Auto gut oder eher Schrott ist.
Wie gesagt, Kleinigkeiten lassen sich schnell und relativ günstig beheben – aber auch Kleinvieh macht Mist.
Lass dich auch nicht von eventuellem Zubehör wie Campingkram beeindrucken. Das ist alles nettes Beiwerk, aber kannst du auch selbst besorgen.
Viel wichtiger ist es, dass der Motor läuft und hier alles fein ist!
Werkstatt Pre-Purchase-Check
Sollte das Auto wirklich gut sein, und du erwägst es zu kaufen, dann frag den Verkäufer, ob es irgendwie möglich ist, dass du es zu deiner Werkstatt des Vertrauens bringen darfst für einen Pre-Purchase-Check – oder ob der Verkäufer es dorthin fährt. (Die Spritkosten übernimmst dann natürlich du.)
Versuche in deiner Nähe eine Werkstatt zu finden, der du Vertrauen kannst.
Am besten fragst du dich dafür einfach mal durch – in deinem Hostel, oder bei deinem AirBnB Host, wo jemand gute Erfahrungen gemacht hat oder auch schon öfter seine Autos hat durchchecken lassen.
Du brauchst auf jeden Fall eine Werkstatt, wo du weißt, dass du nicht abgezockt wirst, und der Mechaniker dir wirklich eine ehrliche und gute Einschätzung über den Zustand des Autos geben kann.
Alternativ gibt es in Australien auch einen ADAC, nur heißt der hier RAC (Royal Automobile Club). Hier kannst du auch nach einem unabhängigen Automechaniker für einen Check anfragen. (ist in der Regel aber sehr viel teurer)
Ein Pre-Purchase-Check kostet um die 100 – 150 AUD und dauert in der Regel ca. 1 Stunde.
Der Mechaniker sollte dabei das Auto selbst noch einmal Probefahren und einen ausführlichen Checkup machen – von außen, innen, unten und vor allem im Motorraum. Am Ende erhältst du einen Report mit allen aufgeführten Mängeln und eine Einschätzung ob der Wagen ok ist oder eher nicht.
Preisverhandlungen
Jetzt nachdem du weißt, wie gut der Wagen in Schuss ist, und du ihn kaufen willst, kannst du mit dem Verkäufer vielleicht noch etwas am Preis handeln. (Wie gesagt, sollte am Auto etwas schwerwiegend mit dem Motor nicht in Ordnung sein, dann kaufe es besser nicht! Da nützt dir auch ein günstiger Preis nichts mehr.)
Wenn es aber nur kleinere Mängel gibt (z.B. ein Licht ist kaputt, Macke am Auto, Fensterheber defekt etc.), dann kannst du darüber noch ein bißchen am Preis drehen.
Bleib dem Verkäufer gegenüber mit deinem Angebot aber immer fair. Schließlich wollen sich beide Parteien am Ende des Verkaufs gut fühlen.
Bezahlen
Es gibt mehrere Möglichkeiten dein Auto zu bezahlen:
- Bar
- Mit Kreditkarte
- Überweisung (nur zu empfehlen wenn du auch ein australisches Bankkonto hast)
Barzahlung
Wenn du das vorhast, dann plane im voraus, wie du das Geld stückweise von Geldautomaten abhebst, denn das Tageslimit ist hier meist begrenzt (ich glaube 500 AUD pro Tag – bin mir aber nichts 100% sicher).
Mit zwei Kreditkarten könntest du dann sogar 1.000 AUD am Tag abholen. Aber du könntest auch mal bei deiner Bank anrufen, und nachfragen wie das Ganze geregelt ist.
Kreditkartenzahlung
Wenn du dein Auto von einem Händler erwirbst, dann kannst du hier auch bequem mit Kreditkarte zahlen. Der einzige Nachteil: Die Zahlung wird durch eine Gebühr etwas teurer (ist aber nicht so hoch die Summer und kann man verschmerzen.).
Achte hier nur darauf, dass deine Kreditkarte mit genug Guthaben gedeckt ist!
Überweisung
Das Geld überweisen solltest du nur, wenn du selbst auch ein australisches Bankkonto hast. Ein Geldtransfer von einem deutschen Konto würde theoretisch auch gehen, aber du verlierst hier wegen Bank- und Umrechnungskursgebühren dann doch vielleicht etwas mehr Geld.
So viel zum Thema Autokauf in Australien!
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