Düne von Pyla – der größte Sandkuchen der Welt
Sand, Sand, Sand – und noch mehr Sand!
Krass, wie groß ist dieser Haufen Sand eigentlich? Das waren so ziemlich die ersten Gedanken, die ich hatte, als ich das erste Mal vor der Düne von Pyla stand.
Aber fangen wir von vorne an.
Lexi und ich sind gerade mit unserem Campingbusle wieder zurück aus Spanien nach Frankreich gekommen. Eine irre lange Tour lag hinter uns, denn in Spanien gab’s nur noch Regen und Sturm. Regen ist auch noch untertrieben – es pisste wie aus Eimern und mit Surfen war natürlich auch nix, es sei denn wir hätten den Tod in den Wellen gesucht. Unsere Boards lagen oben im Busle und weinten leise vor sich hin.
Naja, wir haben diese Tage dann mit Bier, Schnaps, Unmengen an Essen und einer Runde Siedler nach der anderen verbracht. Was auch ok war! Aber: Wir wollten Sonne und Surfen! Beides gab’s zu dem Zeitpunkt aber nur in Fronkreisch, im Norden an der südlichen Atlantikküste. Kompliziert, ich weiß.
Nach ungefähr ca. 700 km hatten wir es dann geschafft, und strandeten in Lacanau. Und wirklich! Hier gab es endlich wieder Sonne, nach Tagen des Regens und volle Pulle Sturm. Wir haben uns einen Ast abgefreut, konnten die Flip-Flops endlich wieder auspacken, draußen sitzen (!!) und schafften es, ohne nass zu werden zum Klo. Wir feierten uns erst mal selbst.
Nach ein paar Tagen in Lacanau und ein paar kurzen, aber dennoch erfolgreichen Surfsessions (meinen bisher längsten Ritt konnte ich hier machen!!! Geiles Gefühl!!!), langweilte uns der kleine (jedoch schon sehr viel größere im Vergleich zu anderen Surforten (Es gibt dort sogar eine Strandpromenade!)) Ort und wir wollten weiter nach Biscarosse. Und tadaa: Auf dem Weg dorthin liegt ja auch dieser irre riesige Sandhaufen namens Düne von Pyla. Also warum nicht unterwegs mal kurz halten und ein wenig Sightseeing machen!
Gesagt getan – und da waren wir. Natürlich ganz vorschriftsmäßig sind wir zum „Haupteingang“ gefahren, zogen ordentlich unser Park-Eintrittsticket und folgten zusammen mit einer Schar von anderen Touristen dem Weg hinauf zur Düne. Vorbei an zig Souvenirläden mit den wirklich absolut schönsten T-Shirts, Handtüchern, Sonnenbrillen, Kaffeebechern, Postkarten und kleinen Figürchen fürs Regal (warum gibt’s in diesen Läden eigentlich immer den gleichen Scheiss??). Lexi wollte aber wirklich nichts davon haben, was ich gaaaar nicht verstehen konnte.
Zum ersten Mal seit langem haben wir uns mal wieder wie so Touristen gefühlt
– was wir aber nicht so dolle fanden. Die ganzen vorigen Wochen waren wir wie Nomaden unterwegs, haben uns selbst versorgt, völlig unabhängig. Und jetzt dieser Touri-Hotspot mit Massen an Reisebussen aus denen Reisegruppen bewaffnet mit Trekkinghosen und Wanderschuhen stiegen. Bitte! – Wanderschuhe?? Das ist ne Düne … Sand! Warum??
Egal, wir schlappten weiter den Weg entlang, und aus Asphalt wurde langsam Sand. Flippen aus, noch ein Stückchen weiter und dann standen wir davor: Krass! Riesig! Hoch! Ich musste erst mal kurz stehen bleiben, um dieses ganze Sandpanorama überhaupt erfassen zu können. Dann musste natürlich die Kamera raus gekramt werden, weil ich unbedingt versuchen wollten, dieses „Ding“ aufs Bild zu bannen. Geht aber irgendwie nicht. Einfach zu groß!!!
Wir stiefeln weiter den Dünenberg hoch, um ganz oben zu sein. Nebendran gibt es auch noch eine Treppe für alle, die es nicht durch den Sand nach oben schaffen. Wir nehmen natürlich den Sandweg, war ja klar! Obwohl, so klar war das gar nicht für mich: Zwei Tage zuvor bin ich nämlich beim Surfen umgeknickt und mein Knöchel war ein bißchen angeschwollen.
Lexi hatte schon Witze über mich und meine „Surfverletzungen“ gemacht … (Rippenprellung, Brett in die Fresse bekommen mit aufgeplatzer Lippe und nun Knöchelverstauchung – von den ganzen Kratzern, blauen Flecken und kleinen Wunden in den Füßen mal abgesehen …) – Aber! Es ging und ich habe es durch den Sand nach oben geschafft und musste nicht die „Losertreppe“ nehmen. 😉
Auf dem Weg nach oben überholen wir diverse andere Leute, die zwischendrin mal stehen bleiben und verschnaufen müssen. (Trotz Wanderschuhe …)
Auf dem „Gipfel“ angekommen ist der Ausblick wirklich toll!
Zur einen Seite hin zum Meer mit ein paar vorgelagerten Inselchen und zur anderen Seite in die Pinienwälder hinunter. Wir suchen uns einen Platz im Sand und machen es uns gemütlich. Genießen einfach den Ausblick und beobachten die anderen Touristen, die entweder schnaufend an uns vorbei stiefeln, um die Düne noch weiter entlang zu laufen, oder die wie wild Fotos von sich schießen aus allen möglichen Perspektiven.
Weiter hinten scheint ein guter Spot für Paraglider zu sein, denn der ganze Himmel ist voll mit den bunten Schirmen die in der Luft hin und her tanzen. Cool! Wollte ich auch immer mal machen, fällt mir dabei wieder ein.
Nachdem wir ein wenig in der Sonne im Sand gepennt haben, machen wir uns auf den Rückweg. Lexi sprintet waghalsig die Düne einfach runter! Ich Schissbuxe trau mich mit meinem kaputten Knöchel einfach nicht, und nehme dann den „Losersandweg“ nach unten.
Auf dem Parkplatz noch schnell ein bißchen Proviant von hinten aus dem Bus nach vorne holen und weiter geht’s. Next Stopp: Biscarosse.
Oder doch nicht. Denn hier geht einfach gaaaar nichts. Was ja prinzipiell ok wäre, aber der Campingplatz den wir eigentlich anvisiert haben, ist schon geschlossen. Hier ist die Saison schon vorbei. Also schauen wir uns einen anderen Platz an. Der ist aber riesig, hat 5 Sterne und der Weg zum Strand und zu den Wellen ca. 2 km lang. Hm, nee, so weit wollen wir die Boards dann doch nicht jeden Tag zweimal schleppen. Voll ungemütlich. Also weg hier.
Weiter nach Carcans Plage! Bei unserer ersten Bustour der erste Stopp und nun unser letzter. Schön irgendwie!
Und die Dune du Pyla?
Ein unglaublicher Sandberg den meiner Meinung nach jeder, der dort gerade in der Nähe auf Tour ist, unbedingt sehen sollte!
Meine Reisetipps zur Düne von Pyla:
- Wenn Du nicht gerade Knie-, Fuß-, oder Gehprobleme hast, dann kannst Du auch an einem der „Seitenzugänge“ die Düne rauf wandern. Hier musst Du dann nicht den (meiner Meinung nach) überteuerten Parkplatz zahlen, schenkst Dir die Souvenirläden und hast den Aufgang bestimmt mehr für Dich alleine.
- Es gibt eine Menge schöner Campingplätze die direkt hinter der Düne liegen und damit einen tollen Ausblick auf den Sandgiganten bieten. Praktisch, wenn Du Lust hast, ganz früh morgens oder zum Sonnenuntergang die Düne zu besteigen.
Hallo Jennifer,
die Düne fand ich letztens auch total faszinierend. Und als wir dort waren, waren wir fast alleine auf dem riesigen Sandspielplatz. Ich hätte Stunden dort zubringen können. Da wir auf einem der Campingplätze standen, konnten wir auch die Souvenirläden umgehen. 😉
Jetzt hab ich gerade wieder Lust auf einen Roadtrip in die Sonne.
LG
Elisa
Liebe Elisa, ich auch!!!!!
Und: wenn ich noch mal dort bin, werde ich auf jeden Fall auch auf einen Campingplatz ausweichen. Obwohl … ist auch lustig Leute zu gucken. 😉
LG
Jennifer
Wie lustig! So cool, war selber schon an einigen solcher Sanddünen, aber eher in der südlichen Halbkugel – von der hier hör ich gerade zum ersten Mal! Und schon ratert mein Gehirn los: Wann kann ich da hin 😉 Sehr genial, danke fürs Teilen und für den Tipp! Liebe Grüße, Ella von Ella Happylicious
Liebe Ella,
Gern geschehen! Ich hoffe, Du schaust es Dir mal an! 🙂
LG
Jennifer