Ferrari World Abu Dhabi
Da bist du ja wieder lieber Reisefreund.
Heute erzähl ich dir wie ich mir fast in die Hose geschissen hätte. Also jetzt nicht wörtlich. Das würde ich für mich behalten. Nein, ich meine vor Angst auf der schnellsten Achterbahn der Welt.
Hast du Lust auf du Lust auf diese Reisestory? Dann hab viel Spaß beim Lesen:
Von 0 auf 240
Mein Herz klopfte wie ein Presslufthammer in meiner Brust, und ich war mir nicht sicher, ob ich das wirklich machen wollte.
Alex und ich standen vor dem Eingang und ich wusste, jetzt gab es kein Zurück mehr. Ich tat so, als wenn ich überhaupt nciht aufgeregt war, grinste und versuchte cool und locker zu wirken. Wir gingen eine Treppe hinunter und standen dann in der Schlange. Eine sehr kurze Schlange. Was sollte denn der scheiß. Hier waren eindeutig zu wenig Besucher. Zumindest jetzt in dieser Situation, auf die ich gerne noch etwas länger gewartet hätte.
Die Schlange rückte weiter vor, und meine Knie wurden immer weicher. So wie Butter , die zu lange draußen liegt. Als wir beim vorwärts rücken an einem Fenster vorbeikamen, konnte ich einen Blick auf das bevorstehende Ereignis werfen.
Meine Kehle schnürte sich prompt zu, und ein leichter Schwindel zog durch meinen Kopf wie ein kleiner Tornado. Durch das Fenster hatte ich einen Panoramablick auf den kompletten Achterbahnzug vor dem Start.
Die Wagons standen still da. Davor eine rote Ampel. Nach einer gefühlten Ewigkeit schlug die Ampel auf Grün.
Der Zug zischte wie eine Rakete nach vorne und wurde hoch auf einen Hügel katapultiert. Mit offenem Mund stand ich da. Was zur Hölle ist da gerade passiert? Das war so schnell! Viel zu schnell!! Und welcher Arsch hatte sich denn bitteschön ausgedacht hier im Wartebereich dieses Fenster zu installieren. Ich hasste ihn.
„Auf Youtube sah das aber nicht so schnell aus …“ stammelte ich noch. Ich hasste auch die Youtube-Videos die mich alle angeschwindelt hatten.
Alex grinste mich an: „Gleich geht’s lo-hos!“
Der Sack freute sich tatsächlich auf die Raketenfahrt mit der schnellsten Achterbahn der Welt. Ich hoffte, ich würde mir nicht in die Hose scheissen vor Aufregung. Ernsthaft, ich hoffte, ich würde das überleben. Was wenn mein Körper das nicht durchsteht und ich bekomme eine Herzkasper oder so? Ich stand kurz vor einer Panikattacke.
Wir rückten weiter vor und bekamen von den Mitarbeitern der Achterbahn eine Schutzbrille in die Hand gedrückt. Wie bitte was? Eine Schutzbrille? Meine Angst lachte sich gerade ins Fäustchen und legte in meinem Körper einen Freudentanz hin. Hallo Mut, wo bist du? Mut war nicht so der Tänzer und ging an die Bar.
„To protect your eyes from the desert sand.“ sagte der Mitarbeiter, als er die Fragezeichen in meinen Augen sah.
Okay. Die Brille ist etwas Gutes, redete ich mir wie ein Mantra ein.
Nur noch eine Fahrt vor uns, und dann waren wir dran. Mein Puls war gefühlt bei 480. Ich stellte mir vor, wie mein Herz gleich durch meine Brust schiessen würde.
Der Achterbahnzug fuhr nach der Runde wieder ein zum Ausstiegsbereich, und ich warf einen schnellen Blick auf die Leute die ausstiegen. Bitte lieber Gott, lass sie glücklich und zufrieden aussehen, sendete ich mein Gebet in den Himmel. Dann fiel mein Blick auf eine gefühlt tausendjährige alte Inder-Oma die gerade ausstieg. What?! Also wenn die alte Omma das geschafft hat, dann müsste ich das doch auch überleben, oder. Aber, vielleicht trug sie auch eine Windel und konnte sich dadurch ohne Probleme in die Hose scheisse. Wer weiß.
Oh man, diese Gedanken kurz vor Abfahrt waren einfach nur gestört.
Der Zug fuhr vor zum Einstieg. Jetzt waren wir dran. Wie in Trance stieg ich ein, setzte meine Schutzbrille auf, packte direkt meine Griffe zum Festhalten und presste meinen Körper in den Sitz. Mein Herz raste.
„Alles ok?“ fragte Alex.
„Ich bin so aufgeregt. Kann jetzt nicht mehr reden. Muss mich konzentrieren.“ Stammelte ich.
Mit einem kurzen Ruck bewegte sich der Zug vor zur Abschussrampe. Meine Muskeln spannten an. Jetzt gab es wirklich kein Zurück mehr. Mein Herz pochte in meinen Ohren wie das Trommeln eines Indianer-Kriegstanzes.
Ich blickte auf die Ampel und hielt den Atem an. Das Warten auf das grüne Licht war kaum auszuhalten.
„Lass die Augen auf, wenn es los geht.“
„Arsch.“
Ampel. Grün. Wir wurden nach vorne geschossen und wurden immer schneller. Das Gefühl in meinem Bauch konnte ich kaum aushalten und ich musste aus ganzer Kehle laut schreien. Krampfhaft hielt ich mich fest und wurde immer mehr in den Sitz gepresst. Mit geschlossenen Augen spürte ich Blitzichter. Oh Gott, machen die etwa Fotos von uns während dem Abschuss. Ich seh doch immer so scheisse aus auf Achterbahnen. Das sollte auf keinem Foto festgehalten werden. Alex sagte sogar, das ich ein Achterbahngesicht hätte.
Wir wurden noch schneller und auf den Hügel rauf geschossen. Nach einer kurzen Airtime ging es dann wieder in die Tiefe und in zwei steile Kurven. Ganz kurz schaffte ich es meine Augen zu öffnen. Alex schrie neben mir vor Freude und grinste über das ganze Gesicht.
Nach einer dritten Kurve kamen noch zwei Abschlusshügel und die Bahn wurde etwas langsamer. Mein Körper entspannte sich und ich schaffte es sogar, kurz meine Arme zu heben in der letzten Airtime.
Wir fuhren wieder ein in das Einstiegshäuschen. Aus einem Lautsprecher ertönte: „Congratulations. You experienced the fastest rollercoaster on earth.“ Und das, ohne mir in die Hose zu scheissen.
Ich musste grinsen und blickte rüber zu Alex.
„Und, direkt noch mal?“ Ich schüttelte den Kopf.
„Ich brauch jetzt erst mal ne kurze Pause.“ Er lachte.
Willkommen in der Ferrari World Abu Dhabi
Wir waren im November 2017 in dem riesigen Indoor-Freizeitpark und haben uns eine Menge Adrenalinschübe auf den Rollercoastern dort geholt. Der Besuch lohnt sich meiner Meinung nach auf jeden Fall für jeden der Freizeitparkfan ist und Fahrgeschäfte liebt. Dafür braucht man auch kein Fan von Motorsport oder Ferrari sein.
Die Formula Rosso ist tatsächlich die schnellste Achterbahn der Welt und katapultiert dich von 0 auf 240 kmh in 4 Sekunden. Das Gefühl ist wirklich unglaublich und jeder Achterbahnfan sollte sich diese Fahrt nicht entgehen lassen.
Auch die anderen Achterbahnen in der Ferrari World in Abu Dhabi machen eine Menge Spaß und sind auf jeden Fall eine Fahrt wert.
Auf der Flying Aces gibt es zum Beispiel auch noch ganz nebenbei den steilsten Kabellift und den größten Looping der Welt. Okay, nach der Formula Rossa wirkt jede andere Achterbahn wohl lahm, aber immerhin fährt die Flying Aces 120 kmh schnell, was jetzt auch nicht so langsam ist.
Die weiteren Fahrgeschäfte in der Ferrari World sind okay. Da ist jetzt nichts dabei, das mich persönlich besonders beeindruckt hat, aber es hat mich trotzdem gut unterhalten.
Da Alex und ich vor allem wegen der Achterbahnen dort waren, sind wir die anderen Fahrgeschäfte nur gefahren, weil eben so wenig los war, und wir für nichts lange Zeit anstehen mussten.
Ein weiterer Vorteil: Der Park ist das ganze Jahr über nicht überfüllt. Das heißt, es gibt keine langen Anstehzeiten und man kann die Attraktionen auch mehrmals am Tag fahren, wenn man möchte. Wenn es möglich ist, dann meide zumindest den Freitag und Samstag, denn das ist das Wochenende in den Emiraten. Hier könnte es dann etwas voller werden.
Tickets und Preise
Preislich finde ich den Parkeintritt wirklich fair und ist vergleichbar mit Parkpreisen in Europa.
Wir haben unsere Tickets vorab online gekauft und pro Person um die 37 Euro gezahlt.
Die Tickets kannst du online direkt über die offizielle Website der Ferrari World buchen. Dort gibt es auch diverse Buchungsoptionen – ein oder zwei Tagestickets, Kombitickets für mehrere Parks und vieles mehr.
Schau am besten was Du brauchst und buchen möchtest.
Essen gehen im Park ist relativ teuer im Verhältnis zum Eintrittspreis. Wir haben vorher ordentlich gefrühstückt und im Park nur eine Pommes gegessen.
Achtung: Eigene Getränkeflaschen die mehr als 0,5 l haben dürfen nicht mitgenommen werden. Also am besten nur eine kleine Flasche dabei haben. Es gibt aber im ganzen Park Trinkbrunnen – an denen kann man sich seine Flasche auch wieder auffüllen.
Auf Yas Island
Unterkunft
Da der Park auf Yas Island ist, und wir an einem anderen Tag noch in der Yas Waterworld waren, haben wir direkt dort im Island Rotana Hotel gewohnt. Die Nacht hat uns im November 60 Euro über Booking.com gekostet.
Es gibt sicherlich günstigere Möglichkeiten in Abu Dhabi selbst, aber wir wollten gern in der Nähe der Parks sein, und nicht am Ende des Tages dann noch ne Stunde mit dem Taxi zurück zur Unterkunft fahren. Taxi fahren ist zwar günstiger als bei uns in Deutschland, aber auch nicht so günstig wie z.B. in Südostasien. Also muss man gucken, ob es sich rechnet mit Unterkunft, Taxikosten und Zeitaufwand.
Wir fanden es jedenfalls entspannter direkt auf Yas Island zu sein, und am Ende des Tages einfach nur ins Bett fallen zu können.
Shuttlebus Service
Es gibt einen kostenlosen Shuttlebus-Service für alle Hotelgäste auf der Insel. Über mehrere Routen werden täglich die wichtigsten Spots angefahren, so dass man immer schnell an der entsprechenden Attraktion sein kann.
Yas Circuit
Was sich auch lohnt, wenn man eh auf Yas Island ist, ist ein Besuch der Rennstrecke. Die wird ebenfalls mit dem Shuttlebus angefahren. Auf der Strecke fahren immer wieder mal Privatpersonen selbst oder mit professionellem Fahrer, so dass man das Erlebnis Autorennen einmal live erleben kann. Ohne irgendwo Eintritt zahlen zu müssen, kann man direkt bis an die Strecke herangehen und zugucken.
Verpflegung on a Budget
Wem übrigens täglich essen gehen zu teuer ist und etwas Geld sparen möchte, der kann in der Abu Dhabi Mall beim Carrefour einkaufen gehen. Hier gibt es unter anderem auch eine Frischetheke an der es täglich warme Gerichte to Go gibt, für faire Preise. Ansonsten einfach Müsli, Milch, Obst, oder Brot für’s Frühstück selbst einkaufen und in den Hotelkühlschrank stellen. Wir haben damit eine Menge Geld gespart.
Von Dubai nach Abu Dhabi on a Budget
Du landest in Dubai und willst dann rüber nach Abu Dhabi fahren? Kein Problem. Genauso haben wir es auch gemacht.
Für wenig Geld ist das möglich.
Mit der Metro kannst Du vom Flughafen Dubai für 8 AED (ca. 1,80 €) pro Person zum Busbahnhof fahren. Der Bus nach Abu Dhabi fährt öfters am Tag ab. Die Fahrt dauert ca. 2 Stunden und kostet pro Person 29 AED (ca. 6,50 €) plus 6 AED (ca. 1,30 €) für die Nol Card. Auf diese Karte wird dein Guthaben für die Busfahrt geladen und ist Vorraussetzung für die Nutzung von Bussen. Du erhälst sie dann direkt beim Kauf deines Bustickets.
Angekommen an der Abu Dhabi Central Busstation musst du noch einmal umsteigen. Sozusagen auf der anderen Straßenseite gibt es eine Haltestellt für den Bus nach Yas Island. Auf der Insel hält der Bus an mehreren Haltestellen. Schau am besten auf einer App wie z.B. maps.me wo sich dein Hotel befindet und steige in der Nähe aus.
Wer ein Fan von Freizeitparks und rundum Entertainment ist, der ist in der Ferrari World und auf Yas Island auf jeden Fall gut aufgehoben und sollte hierher kommen.
Wir freuen uns schon auf unseren nächsten Besuch!
Du bist auch in Dubai und den Emiraten unterwegs?
Erfahre hier mehr über die Megametropole in den Emiraten: → Top-Sights in Dubai
Lust auf eine Wüstensafari? Lies hier meine Geschichte dazu: → Wüstensafari in den Emiraten