Old Man of Storr – Wandern auf der Isle of Skye
Die Isle of Skye – Insel des Nebels – war für uns auf unserem Schottland-Roadtrip ein absolutes Highlight.
Die größte Insel der inneren Hebriden ist mit ihren grünen, märchenhaften Hügeln und schroffen Landschaften einfach beeindruckend, und mehr als einmal hatten wir das Gefühl, in einer anderen Welt gelandet zu sein.
Was ich damit sagen will: Solltet ihr in Schottland sein, dann kommt bloß nicht auf die Idee, nicht auf die Isle of Skye zu fahren!
Der Old Man of Storr – Skyes Wahrzeichen
Eines des absoluten Highlights und praktisch schon Wahrzeichen auf der Insel, ist der „Old Man of Storr“. Was sich erstmal anhört wie ein rustikaler Pub oder ein alter, verrückter Mann der auf Skye lebt, ist in Wahrheit eine markante Felsformation im Osten der Insel.
Übrigens bedeutet „Storr“ übersetzt soviel wie „groß“ oder „Gipfel“.
Die unverkennbare Felsnadel „Old Man“ selbst ragt 48 Meter hoch in den Himmel und die Felsformation „Storr“ liegt auf rund 730 Metern Höhe (über dem Meeresspiegel). Das Highlight von Skye befindet 10 km nördlich von Portree gelegen, dem größten Ort auf der Insel.
Eine Wanderung zum „Old Man“ ist ein absolutes Muss, denn die Landschaft und auch die Felsformationen sind beeindruckend, und wir standen mehr als einmal mit offenen Mündern vor den Ausblicken und Aussichten.
Am besten du nutzt die App Maps.me. Hier kannst du am besten sehen, wo der Wanderweg entlang geht und welche Abzweigungsmöglichkeiten es gibt. Auch der Parkplatz (es gibt mehrere Parkmöglichkeiten entlang der A855), der sich in der Nähe des Wanderstartpunktes befindet, ist hier eingezeichnet.
Ein paar Fakten zur Wanderung
(wir haben uns für die Wanderung rauf zum „Old Man of Storr“ und dann rundherum wieder hinunter ins Tal entschieden):
- Länge: ca. 6 Km
- Höhenmeter: ca. 500 Meter
- Schwierigkeit: leicht bis mittel (je nach Wetterlage)
- Dauer: ca. 3 – 4 Stunden
Ausrüstung die wir empfehlen
- Gute Trekking/Wanderschuhe
- Regenjacke
- Warme Mütze
- Schlaufenschal
- Genug Trinkwasser & Proviant
Der erste Teil der Wanderung
Du startest deine Wanderung vom Parkplatz aus. Ein nicht zu übersehender Weg geht ab hier hinauf zum „Old Man“. Auch wirst du die anderen parkenden Autos und Menschen nicht übersehen können, schließlich ist der „Storr“ die „Hauptattraktion“ auf Skye. Also wirst du ab diesem Punkt nicht alleine raufwandern (je nach Jahreszeit).
Ich würde sogar sagen, dass es auch keine bestimmte Tageszeit gibt, an der man eventuell alleine wäre (außer Nachts und so richtig früh morgens vielleicht), da hier bestimmt auch Morgens und zum Sonnenuntergang noch etliche Touristen unterwegs sein werden.
Das macht aber nichts – denn der erste Teil der Wanderung führt unverkennbar direkt rauf zum Fuße des „Old Man“. Jetzt schon ist der An- und Ausblick absolut beeindruckend! Was ebenfalls super ist: Die meisten Touristen wandern ab hier nicht weiter. Sie machen ihre Selfies am Fuße des „Old Man‘s“ und gehen dann zurück zum Parkplatz.
Du natürlich nicht! Du gehst jetzt einfach weiter den Wanderweg entlang und weiter rauf. Denn erst drei bis vierhundert Meter weiter ergibt sich die Sicht auf den „Storr“, die du vielleicht schon so oft bei Google oder Instagram gesehen hast: Die Felsnadeln die aus der grünen Landschaft hinaus schräg in den Himmel stechen. Fantastisch!
Fun-Fact: Kein Wunder, dass der „Old Man of Storr“ schon einige Male als Filmkulisse hergehalten hat. Zum Beispiel bei „Prometheus“, dem Alien Prequel, wurden die Anfangsszenen in der Höhle hier gedreht. Oder auch bei Snowwhite and the Huntsman – diese Landschaft wirkt eben wie im Märchen.
Zweiter Teil der Wanderung
Nachdem du die Aussicht genossen hast, geht es dann weiter hinter den „Old Man“. Zwischen den dunkelgrauen Felsbrocken wanderst du einmal um die markante Felsnadel herum, und erhältst hier noch einmal ganz andere Ansichten des Wahrzeichens.
Von hier kannst du dich auch dazu entscheiden, ganz hoch zu wandern auf den „Storr“ – das Bergplateau, das namensgebend ist für die Felsformation. Da wir den Tag davor schon eine mehrstündige Wanderung im Quiraing hatten, entschieden wir uns gegen den kompletten Aufstieg, und gingen weiter hinten herum.
Nachdem du wieder hoch auf einen weiteren Hügel geklettert bist (keine Sorge, ist kein Klettersteig), wirst du mit wunderschönen Aussichten ins Tal und in Richtung Küste belohnt.
Übrigens waren wir auf diesem Stück der Wanderung komplett alleine. Kein Mensch weit und breit. Die meisten Touristen kommen eben nur, um schnell ein Foto zu machen, aber eben nicht, um einfach mal stundenlang diese wunderschöne Natur zu genießen.
Also genieße diese menschenfreie Zeit!
Dritter Teil der Wanderung
Jetzt geht es stetig bergab wieder runter ins Tal. Dabei geht der Weg auch ziemlich dicht entlang der Felskanten. Also hier (vor allem bei Regenwetter) ein bißchen aufpassen, wohin du trittst und dass der Wind dich nicht über die Kante stößt!
Überall wirst du auch auf Schafe stoßen, die hier grasen. Toll, diese Wollknäuel auch mal aus der Nähe betrachten zu können.
Nach ein paar weiteren hundert Metern wirst du auf (sumpfiges) Grasland stoßen, was bedeutet, dass du die Felslandschaft hinter dir gelassen hast. Entlang des Trampelpfades kommst du an ein Gatter, durch das du gehen kannst. Es geht weiter durch Grasland und entlang eines Zauns.
Am besten ab und an nochmal umdrehen und bewundern, dass du da oben in den Bergen herumgewandert bist! Ich finde immer, wenn man das Ganze nochmal von Weitem sieht, kann man das gar nicht glauben, dass es da überhaupt möglich ist, herumzuwandern. Ein tolles Gefühl!
Jetzt geht es nur noch geradeaus in Richtung Küste und Straße. Eine letzte Hürde ist ein kleiner Fluß, den du überqueren musst. Der Fluss wird je nach Jahreszeit und Regenfall entweder klein oder größer sein. Ich hatte das Gefühl, dass er bei uns relativ viel Wasser trug, und wir hatten uns eine Stelle gesucht, an der es relativ einfach war, den Fluss zu überqueren (ohne nasse Füße zu bekommen).
Dann geht’s weiter geradeaus und nach kurzer Zeit erreichst du wieder die Straße. Diese musst du jetzt wieder nördlich entlanglaufen (ca. 500 Meter), um zum Parkplatz zurückzukommen.
Das Wetter auf Skye
(und generell in Schottland)
Wir waren von Mitte August bis Mitte September in Schottland – also praktisch noch im Sommer/Spätsommer. Aber auch in diesen Monaten wird und kann das Wetter sehr, sehr wechselhaft sein.
Nicht selten gibt es Sonne, Regen, Nebel und Kälte an einem Tag – und das im Stunden-Abstand. Also macht es absolut Sinn, immer für jede Wetterlage gerüstet zu sein.
Daher sind Wanderschuhe (am besten wasserfest) und Regenjacke einfach Pflicht, um nicht im Matsch zu versinken, und komplett durchnässt zu werden.
Parken am “Old Man of Storr”
Bei meinen vorab online Recherchen zum „Old Man“ habe ich oft gelesen, dass das Parken kostenlos ist. Das ist jetzt nicht mehr so! Es gibt in regelmäßigen Abständen Parkautomaten, an denen man ein Ticket ziehen soll – was aber bei der Masse an Touristen absolut gerechtfertigt ist!
Zum Zeitpunkt als wir da waren, gab es sogar eine Baustelle für einen weiteren, noch größeren Parkplatz. Also wird auch in Zukunft mit noch mehr Touristen an dem Wahrzeichen von Skye gerechnet. Irgendwie schade, aber es freut mich natürlich für Schottland, dass der Tourismus gut läuft.