Surf & Camp in Südfrankreich – 2-Wochen-Surf-Tagebuch
Ready for Boarding?
Wie ist es als Surfanfänger die ersten Paddelversuche in den Wellen zu machen? Wie ist es mit dem eigenen Surfmobil von Spot zu Spot zu fahren und das Gefühl von Freiheit genießen zu können? Im Juni haben Lexi und ich genau das ausprobiert und zu unserer neuen Lieblingsart von Urlaub auserkoren.
In meinem kleinen 2-Wochen-Surf-Tagebuch kannst Du nachlesen wie geil Surf & Camp in Südfrankreich an der Atlantikküste ist.
Tag #1
Es geht los! +++ Die eigenen Surfboards und unser eigener Surfing-Campingbusle sind am Start +++ Fahren, fahren, fahren auf der Autobahn +++ Belgien hat einfach die schlechtesten Autobahnen der Welt +++ Wieviele Schlaglöcher gibt’s hier eigentlich? +++ Der Kaffee schmeckt in Frankreich selbst an der Tankstelle einfach besser +++ Paris ist von außen betrachtet wirklich nicht schön +++ Ich und das Navi werden keine Freunde mehr +++ Frauen und Technik? +++ Kurz vor Bordeaux machen wir Halt +++
Tag #2
Buh es regnet – Was soll das?! +++ Schnell weiter Richtung Süden +++ Unser erster Stopp sollte eigentlich Lacanaux werden +++ Wurde dann spontan doch Carcans +++ Campingplatz im Pinienwald +++ Einfach nur geil! +++ Erst mal Ankommens-Bierchen am Strand +++ Hier gibt’s sogar nen Holzsteg über die Düne +++ Ist der absolute Luxus wie wir später noch feststellen werden +++
Tag #3
Wir wachsen zum ersten Mal im Leben Surfboards +++ Zum ersten Mal im Leben unsere eigenen! +++ Öh, wie geht die Leash da ran? +++ Typisch wir – Wieder mal nix vorbereitet +++ So vielleicht? Ja, sieht gut aus! +++ Boards sind startklar +++ Dann: Reinpressen in den Neopren +++ Alter, selbst das ist schon anstrengend! +++ Halbe Stunde später hab ich’s geschafft (5/3) +++ Ich fühl mich wie ne Wurst – Seh aber gut aus, hehe +++ Auf geht’s in die Wellen +++ Erst mal 300 Meter Fußweg und dann noch über die Düne wandern +++ Jetzt weiß ich, warum Surfen so anstrengend ist!! +++ Nebensaison Ole! +++ Kaum eine Sau am Strand! +++ Das Wetter? Ganz schön windig +++ Die Wellen? Irre wild! +++ Wie war das noch mit Ebbe, Flut, Swell und Wind??? +++ Reinpaddeln +++ Fuck, Surfen ist SO anstrengend! +++ Der Atlantik ist ne Nummer krasser als die soften Wellen in Sri Lanka +++ Ab in den Schaum +++ Anpaddeln und ich versuche aufzustehen +++ Oha – Das ist ein echtes Board – Keine Schaumstoffmatratze auf der man auch auf einem Bein in der Welle ohne Probleme fahren kann+++ Mein Gleichgewicht ist für’n Arsch +++ Alles was ich an diesem Tag schaffe, ist zu versuchen aufzustehen – Absolut erfolglos +++ Nach zwei Stunden gebe ich auf +++ Bin völlig im Eimer +++ Bin enttäuscht +++ Die Wellen werden zu wild und wir gehen zurück zum Platz +++
Tag #4
Die Sonne scheint! +++ Schnelles Sportlerfrühstück reinziehen +++ Voller Motivation quetschen wir uns wieder in die Neos – Heute klappt’s schon besser +++ Bretter unter den Arm und los geht’s! +++ Die Wellen sind immerhin gemäßigter +++ Ich konzentrier mich nur auf’s Gleichgewicht halten auf dem Board +++ Mehr ist heute nicht drin +++ Ohne Gleichgewicht schaff ich es eh nicht aufzustehen +++
Tag #5
Aufwachen und der erste Muskelkater meldet sich an +++ Egal! Wir müssen wieder in die Wellen +++ Rein in den Neo und wieder über die Düne rüber +++ Einfach nur anstrengend +++ Gleichgewicht klappt jetzt schon ganz gut +++ Aber mein Anpaddeln ist für’n Arsch +++ Also volle Konzentration auf’s Paddeln +++ Immerhin schaff ich’s auf den Knien zu fahren +++ Mein Gefühl für mein Brett wird immer besser +++ Lexi fährt schon seine ersten Wellen während ich noch im Schaum rumdümpele +++ Damit ich wenigstens motiviert bleib, schiebt mich Lexi in die Wellen +++ Nach zwei Stunden ist Schluss +++ Wir sind fertig +++ Am Abend gibt’s Fußball gucken (Deutschland gegen Polen / Fußball-EM) bei den seltsamen Österreichern nebenan im Luxuswohnmobil +++ Immerhin servieren sie einen leckeren Nuss-Schnaps +++ Wir werden im besten Wiener-Schmäh gefragt „Ob wir’s denn eigentlich auch arbeiten“ … What?? +++ Vielzuviel Alkohol +++ Cuba-Libre schmeckt einfach zu gut +++
Tag #6
Es regnet und windet +++ Wir sind verkatert auf jeder körperlichen Ebene +++ Da das Wetter Schrott ist, machen wir heute einen Gammel-Tag +++ Einfach nix machen, nur schlafen und essen +++ Wunderbar! +++
Tag #7
Der Sommer ist zurück! +++ Frisch ausgeruht geht’s wieder auf die Boards +++ Und heute klappt’s wie am Schnürchen +++ Bis zu dem Moment als mir plötzlich ein Schmerz in den Rücken schießt!!+++ Ich schlepp mich zurück an den Strand und denke schon, der Urlaub und Surfen sind für mich vorbei +++ Bin ein heulendes Elend und wir gehen zurück zum Platz +++ Erst mal heiß duschen +++ Dann packen wir alles zusammen denn wir wollen weiter fahren +++ Ich pack mir direkt Schmerzmittel rein +++ Auf der Fahrt merke ich, dass es nicht der Rücken ist, sondern eine Prellung an den Rippen +++ Auch wenn es höllisch weh tut, bin ich total erleichtert +++ Kein Rücken! +++ Prellung? Muss mir das Board beim Reingehen von der Welle volle Suppe in die Rippe geknallt sein +++ Notiz an mich: Lernen, das Board richtig zu halten +++ Unser neues Ziel: Vieux Boucau! +++ Schöner kleiner Campingplatz +++ Wir stehen mit unserem Busle direkt hinter der Düne +++
Life is better on a Surfboard
Tag #8
Die Sonne weckt uns +++ Boards nachwachsen +++ Same Procedure as every Day +++ Frühstück +++ Neos an – Mittlerweile hab ich meine Anzieh-Technik entwickelt +++ Bretter schnappen und los geht’s +++ Hier gibt’s keinen Holzsteg der über den Sand führt +++ Die 300 Meter über die sandige Düne gehen ordentlich in die Waden +++ Alter Schwede! +++ Die Wellen gehen gleichmäßig, yeah! +++ Mittlerweile schaffe ich es mal ganz kurz auf dem Brett zu stehen, falle aber direkt wieder runter +++ Konzentriere mich heute auf den richtigen Stand +++ Merke dann, dass ich paddle wie ne abgeschossene Ente +++ Konzentriere mich also auch aufs Paddeln +++ Strömungen ziehen mich immer wieder raus aus dem Wellenset +++ Gefühlte alle zwei Minuten muss ich wieder raus und einen neuen Einstieg finden +++ Ich kann bald nicht mehr +++ Lexi wagt sich weiter raus, um endlich eine „Grüne“ zu erwischen +++ Am Abend schauen wir uns zum Sonnenuntergang die richtigen Surfer an, die in den Wellen richtig steil gehen +++ Wir träumen von dem Tag, an dem wir das auch können +++
Tag #9
Heute ist der Tag an dem ich es endlich schaffe! +++ Es ist ultraheiß heute +++ Der Himmel blau, die Wellen gleichmäßig +++ Meine beste Session: Ich schaffe es endlich auf dem Board zu stehen, und zu fahren! +++ Ich freue mich unendlich! Endlich! +++ Das geilste Gefühl der Welt! +++ Voller Motivation schiebe ich mein Board immer wieder rein, paddle in die Wellen, um meine „grüne Welle“ voll zu nutzen +++ Und tatsächlich fahre ich heute das erste Mal auf einer richtigen Welle! +++ Sie ist nicht groß, aber ich merke das allererste Mal, dass ich AUF der Welle bin, und sie schiebt mich gefühlt mit 300 Kmh an +++ Hammer! +++ Ganz kurz kann ich stehen, falle dann aber runter +++ Ich bin geflashed! +++ Und glücklich! +++ Prellung ist übrigens noch da +++ Blende ich so gut es geht während des Surfens aus +++ Nur die Harten kommen in den Garten +++ Lexis Ritt war so wild, dass eine Finne abgebrochen ist +++ Krasser Hund! +++ Der Weg zurück über die Düne ist hart! +++ Mittlerweile um die 35 Grad +++ Wir brauchen eine gefühlte Ewigkeit über die Düne +++ Sind völlig fertig und hauen uns den Rest des Tages in den Schatten mit nassen Handtüchern auf dem Kopf +++
Tag #10
Heute beschließen wir einen Tag Pause zu machen +++ Der Körper braucht Erholung +++ Noch ein bißchen Chillen tagsüber +++ Außerdem gehen wir in den nächsten Ort, um für Lexi neue Finnen zu besorgen +++ Der Surfshop hat noch Siesta und wir müssen noch ne Stunde warten +++ Wir beobachten die Touristen die sich in Schale geworfen haben für’s Mittagessen +++ Zur Abkühlung zwischendrin geht’s in den Sparmarkt, bißchen Obst angucken +++ Nach dem Finnenkauf dann wieder ab „nach Hause“ +++ Ruhe und den „Feierabend“ genießen +++
Tag #11
Same Procedure? Yes! +++ Auf die Bretter fertig los! +++ Es läuft mit meinem Brett nun wie geschmiert +++ Wir machen noch eine Session, wandern dann zurück zum Busle, packen alles ein und fahren zu unserem letzten Stopp +++ Es geht nach St. Girons +++ Unser neues zu Hause ist wieder mitten in einem Pinienwald +++ Oh Gott! Der Weg zum Strand … über eine Todesdüne! Na herzlichen Glückwunsch … +++ Aber wir gehen erst morgen Surfen +++ Heute ist nur noch gammeln angesagt. +++ Zum gefühlten hundertsten Mal packen wir „Siedler“ aus +++ Ich verlier gegen Lexi natürlich wieder +++
Tag #12
Der letzte Surf-Tag +++ Das Wetter schenkt uns noch mal Sonne und viel Wärme +++ Die Session ist super und macht einfach nur Spaß +++ Wie schon die letzten Tage sind kaum andere Surfer im Wasser +++ Ganz entspannt genießen wir unseren letzten Surf in diesem Urlaub +++ Danach noch schön in der Sonne braten und ausruhen +++ Am Abend noch einmal das Campingvan-Leben genießen und schon mal den nächsten Trip in Gedanken planen +++
Tag #13 & #14
Rückfahrt +++ Für eine gemütlichere Übernachtung als auf der Raststätte halten wir kurz vor Bordeaux an einem schönen Campingplatz an einem Schloß an +++ Trotzdem – auf das lange Fahren könnten wir auch gut verzichten +++ Nach ungefähr gefühlten tausend Stunden sind wir am frühen Abend wieder zu Hause in Deutschland +++ Irgendwie wollen wir direkt wieder zurück +++ Lexi muss am nächsten Tag sogar direkt wieder arbeiten +++ Trotzdem – Ein geiler erster Surftrip mit unserem wunderbaren Busle +++ Und der nächste kommt schon bald +++