Von Cairns zum Cape Tribulation – Roadtrip zum Daintree Nationalpark
Von Cairns nach Cape Tribulation
Wir starteten unseren Roadtrip entlang der australischen Ostküste in Cairns.
Einem kleinen Städtchen im Norden von Queensland. Cairns gilt als der beliebteste Ausgangspunkt für weitere Ausflüge in den Daintree Nationalpark oder auch zum Great Barrier Reef.
Im Norden von Queensland – Cairns
Vor allem Backpacker kommen gerne nach Cairns, denn das Städtchen bietet neben den Ausflugsmöglichkeiten viele Kneipen und Partymöglichkeiten.
Außerdem gibt es eine öffentliche, wunderschöne Lagune in der sich, jeder der will, bei den heißen Temperaturen abkühlen kann. Lagune? Ja, richtig gehört! Da es in Queensland auf Grund der tödlichen Würfelquallen nicht ratsam ist, im Meer baden und schwimmen zu gehen, gibt es fast in jeder größeren Stadt eine Lagune – einen öffentlichen (meist richtig toll aufgemachten) Pool, der kostenlos von jedermann genutzt werden darf.
Wir haben unsere Australien-Reise hier gestartet und waren knapp zwei Tage in Cairns, bevor wir unseren Campervan abgeholt und uns auf zum Cape Tribulation gemacht haben.
Die Fahrt vom Flughafen in Cairns ins Stadtzentrum (zu unserem Hostel) hat uns 30 AUD (ca. 18,50 EUR) gekostet. Taxifahren ist eben nicht ganz günstig in Australien und ist von den Preisen her vergleichbar mit denen in Deutschland. Es gibt vom Flughafen aus aber auch einen ganz normalen Bus, der für wenige Dollar in die Stadt fährt. Da wir nach der 2-tägigen Anreise aus Deutschland aber so platt waren, hatten wir uns einfach mal ein Taxi gegönnt.
Gewohnt haben wir im Travellers Oasis – einem wirklich schönem und ruhigen Hostel nah am Zentrum. Wir hatten hier ein Doppelzimmer mit kleinem Balkon, Gemeinschaftsbad und sogar Kühlschrank. Das Hostel kann ich wirklich weiterempfehlen, denn es war alles sauber, die Mitarbeiter freundlich und die Räumlichkeiten richtig schön hergerichtet.
Fußläufig kann man vom Hostel aus eine kleine Mall mit Supermarkt (ich glaube Coles), die Kuranda Zugstation und auch die Lagune erreichen. Eine Bushaltestelle ist ebenfalls in 5 Minuten Fußweg am Start.
Noch mehr Infos zu unseren Campsites und Hostels in Australien gibt es in diesem Artikel: Unsere liebsten Campsites an der Ostküste Australien
Der Daintree Nationalpark – das zu Hause des Cassowary (Kasuar)
Der Hauptgrund für uns unsere Reise in Cairns zu starten war der Daintree Nationalpark.
Schon bei meinen Recherchen vor der Reise habe ich mir begeistert alle Bilder bei Google und Dokumentationen reingezogen und wusste, da muss ich unbedingt hin. Pralle, grüne Natur und eine Tierwelt die völlig neu für mich ist.
Der Nationalpark befindet sich 100 Km nordwestlich von Cairns und erstreckt sich über eine Gesamtfläche von 735 Quadratkilometern.
Roadtrip zum Regenwald
Der Daintree ist Regenwald pur – das merkt man auch bei der Fahrt hoch bis zum Cape Tribulation.
Der Roadtrip führt dabei auf dem Cook Highway direkt entlang der Küste, vorbei an einsamen, wunderschönen Stränden mit türkisem Wasser, und durch dicken, feuchten Regenwald durch den das Licht nur spärlich fällt.
Ich glaube, es war einer der schönsten Roadtrips meines Lebens bis jetzt – die Landschaften sind einfach atemberaubend und tun der Seele beim Anblick einfach nur gut. Ich kann das gar nicht richtig in Worte fassen – ich hätte weinen können vor lauter Schönheit. Die Natur und die Welt sind eben die pure Schönheit.
Eine weitere Besonderheit des Daintree ist seine Tierwelt. Es gibt unzählige Vogelarten – Vögel die ich vorher noch nie so gesehen habe. Wer aufmerksam ist kann viele Eidechsen in diversen Größen und Arten entdecken. Es gibt Krebse, Schmetterlinge, seltsame Insekten und Flughunde! Ich muss sagen, ich liebe diese Flughunde! Einfach mal gegen Dämmerung am Abend in den Himmel gucken. Dann fliegen riesige Schwärme von Flughunden raus zum fressen.
Cassowas?
Das bekannteste und seltenste Tier in Daintree ist aber der Cassowary. Der Helmkasuar ist ein großer Laufvogel mit auffälligem blauem Kopf, und ist mittlwerweile leider eine gefährdete Tierart. Die Vögel sind eher scheue Tiere und daher kann man von Glück reden, wer ein Exemplar erblicken kann.
Am meisten Glück kann man wohl am frühen Morgen oder am späten Nachmittag haben, wenn es noch nicht ganz so heiß ist und die Tiere auf Futtersuche sind. Aber Achtung! Solltest du einen Cassowary sehen, dann halte Abstand. Die Vögel sind an Kraft nicht zu unterschätzen, und fühlen sich leicht bedroht. Vor allem wenn es eine Mutter mit Kleinen in der Nähe ist. Also am besten den nötigen Abstand halten, keine Wege versperren oder versuchen das Tier zu füttern! (Sollte eh selbstverständlich sein bei Tieren in der freien Natur)
Wir hatten tatsächlich Glück und haben während der Fahrt am Rand der Straße im Regenwald einen Kasuar erspäht. Ein unglaublich toller Moment! Und ich kann euch sagen: Diese Tiere sind so schön! Diese Farben der Federn und das Blau des Kopfes waren so unwirklich knallig – das kann halt nur die Natur schaffen. Leider verzog sich der Kasuar relativ schnell wieder zurück ins Dickicht, dass es nicht gereicht hat, ein gutes Foto zu schießen.
Aber diese Erinnerung wird für immer in unseren Köpfen sein.
Entlang unseres Trips haben wir an einigen Spots Halt gemacht. Im Folgenden gibt es zu unseren Stopps noch ein paar Infos.
Barron Falls
Die Barron Falls befinden sich nur wenige Kilometer entfernt von Cairns und sind somit eines der ersten „Sightseeings“ auf dem Weg hoch in den Daintree Nationalpark.
Die Barron Falls liegen im Barron Gorge Nationalpark bei Kuranda.
Dort gibt es auch die Möglichkeit mit einer Seilbahn hoch zum Aussichtspunkt zu fahren. Da uns das echt einfach zu teuer war (einfache Fahrt 55 AUD, hin- & zurück 82 AUD p. Person!), sind wir mit unserem Camper dort raufgefahren – mindestens genauso schön, und der Blick auf den Wasserfall ist der Gleiche.
Vom Parkplatz aus geht ein kleiner Trail hoch zum Aussichtspunkt – zwischendrin gibt es noch ein paar Infotafeln zum Wasserfall und die Flora & Fauna drumherum.
Wir waren im Sommer, also in der Dry-Season, unterwegs, dementsprechend „wenig“ Wasser hatten die Barron Falls auf unseren Bildern.
Palm Cove
Unser erster Campingstopp auf der Route – Palm Cove. Ein kleiner Strandort nur ca. 20 Kilometer weiter nördlich von Cairns. Also perfekt um sich an den Linksverkehr und das Fahren mit dem Campervan zu gewöhnen.
Viel gibt es hier auch nicht zu entdecken – der Ort besteht aus einer kleinen, gemütlichen Strandpromenade, dem Campingplatz und natürlich dem Strand. Zentral am Strand gibt es auch ein Stinger-Netz in dem Schwimmen möglich ist.
Am Anfang waren wir auch bei dem Netz skeptisch, ob es okay ist dort schwimmen zu gehen. Aber meiner Meinung nach sind die Netze wirklich sicher und bei den heißen Temperaturen tut es einfach so gut sich abkühlen zu können!
Übernachtet haben wir im NRMA Holiday Park – ein schöner, sauberer Campingplatz mit einer riesigen Campkitchen.
Noch mehr Infos zu unseren Campsites und Hostels in Australien gibt es in diesem Artikel: Unsere liebsten Campsites an der Ostküste Australien
Ellis Beach
Nur ein paar Kilometer weiter hat man in Ellis Beach die Möglichkeit wirklich direkt am Strand und am Meer zu campen. Für eine Nacht haben wir uns das gegönnt und haben hier einen gemütlichen Abend mit Blick auf den Horizont und Meeresrauschen verbracht.
Sonst gibt es hier auch nicht viel zu tun. Ein Ort zum Relaxen und genießen.
Übernachtet haben wir am Ellis Beach auf dem Campingplatz der Oceanfront Bungalows.
Noch mehr Infos zu unseren Campsites und Hostels in Australien gibt es in diesem Artikel: Unsere liebsten Campsites an der Ostküste Australien
Mossmann Gorge
Ein bekannter Stopp auf der Route nach Cape Tribulation ist Mossmann Gorge. Mossmann befindet sich im südlichen Teil des Daintree Nationalparks und bietet Trekking-Trails durch den Regenwald. Vor allem für Interessenten an der indigenen Aboriginie Kultur ist der Ort ein Muss, da Mossmann die ursprüngliche Heimat des Kuku Yalanji Volkes ist.
Soweit ich weiß, gibt es ein Informationszentrum von dem aus man dann auf den Trek in den Regenwald gelangt. Es werden dort wohl auch Touren mit indigenen Guides angeboten.
Wir selbst waren nicht in Mossmann, und können daher keine Meinung dazu geben, ob es sich lohnt oder nicht.
Wonga Beach
Wer zwischen den ganzen Regenwald-Treks auch Lust hat auf Beach-Feeling, der kommt am besten an den Wonga Beach.
Der naturbelassene Strand ist riesig und umgeben von dichtem Grün des Regenwaldes.
Der Campingplatz auf dem wir hier waren (Pinnacle Village Holiday Park) hatte direkten Zugang zum Strand, so dass wir gemütlich mit Decke und Bierchen den Sonnenuntergang genießen konnten.
Daintree River Ferry
Wer noch tiefer in den Daintree Nationalpark und zum Cape Tribulation will, der muss über den Daintree River. Hier gibt es eine kleine Autofähre, die uns in kurzer Zeit ans andere Flußufer gebracht hat.
Die Überfahrt kostet 28 AUD (ca. 17,30 EUR) für Hin- und Rückfahrt – wobei die Rückfahrt nicht am gleichen Tag gemacht werden muss. Das Ticket/Quittung einfach gut aufheben, denn die muss man bei der Rückfahrt wieder vorzeigen, als Beweis, dass man schon gezahlt hat.
Die Überfahrt ist jetzt nicht besonders spannend – aber irgendwie doch! Schließlich fährt man nicht jeden Tag mitten im Regenwald mit der Fähre über einen Fluß, oder?
Daintree Discovery Centre – lohnt es sich?
Kurz hinter dem Daintree River gibt es das bekannte Daintree Discovery Center.
Da der Eintrittspreis ganz schön happig ist (35 AUD p.Person (ca. 21,70 EUR), fragt man sich schon, ob sich das Ganze überhaupt lohnt. Sicherlich gibt es dazu unterschiedliche Meinungen.
Hier kommt unsere: Nee. Braucht man nicht unbedingt machen.
Im Eintrittspreis ist zwar ein umfänglicher Audioguide enthalten, der richtig viel über den Regenwald, Flora & Fauna erklärt – Aber wer einfach die vielen umsonst Trails läuft, kann hier auch über Infotafeln viel lernen. Für uns waren also die Erklärungen nichts Neues, da wir vorher schon ein paar Trails gelaufen sind.
Ich glaub auch ehrlich gesagt nicht, dass die Chancen hier besonders hoch sind, einen Cassowary zu sehen, schließlich laufen hier einfach zu viele Menschen rum, und die Tiere sind eher scheu.
Also spart euch das Geld und gebt es lieber hier aus:
Daintree Ice Cream Company
Den Tipp für die Ice Cream Company hatten wir von der lieben Rezeptions-Lady in Palm Cove bekommen. Und sie sollte Recht behalten.
Die Daintree Ice Cream Company stellt ihr Eis auf ohne künstliche Zusatzstoffe mit selbst angebauten exotischen Früchten her. Das heißt, es gibt eben die Sorten, die zur Zeit deines Besuchs Saison haben. Und vor allem die Früchte die im Regenwald wachsen. Hier gibt es kein Straciatella oder Amarena, hier gibt’s so Sorten wie Litschi, Jackfruit, Mullberry oder Sapodilla.
Da wir uns beide vegan ernähren, haben wir zwei Sorbet Sorten ohne Milch probiert – und die warte wirklich mega lecker! Vor allem eine prima Erfrischung in der Hitze.
Außerdem kann man komplett durch die Gärten und Felder latschen und sich die vielen exotischen Früchte ganz aus der Nähe anschauen. Einfach spannend zu sehen wie Ananas, Jackfruit und Co. in echt so wachsen.
Marrja Botanical Walk
Entlang der Route (es gibt auch nur eine Straße) rauf zum Cape Tribulation gibt es immer wieder mal Parkplätze von denen aus man auf einen Trail gehen kann.
Uns hat vor allem der Marrja Botanical Walk gefallen, weshalb ich ihn hier gerne empfehlen möchte. (Ich glaub wenn man das bei Maps-Me eingibt, dann findet der das auch)
Der Trail führt durch den Regenwald an eine Mangrovenküste am Noah Creek, was wirklich spannend ist, da sich die Vegetation dahingehend ändert. Was auch richtig toll ist: Immer wieder gibt es Infotafeln auf denen diverse Dinge zur Natur erklärt werden. Zum Beispiel auch die „Baskets of Life“. Also echt schön gemacht.
Der Trail führt ganz bequem über einen Holzsteg und es ist nicht anstrengend ihn zu laufen. Ich denke, wenn man sich Zeit lässt und ganz in Ruhe den Weg entlangschleicht, dann braucht man so ungefähr zwei Stunden.
Das tolle ist auch, dass man hier keinen Eintritt zahlen muss. Und solche Trails gibt es immer wieder unterwegs. Also einfach mal während der Fahrt die Augen offen halten.
Myall Beach
Kurz vor dem Cape Tribulation haben wir am Myall Beach bei der Safari Lodge gecampt. Direkt gegenüber vom Campingplatz gibt es einen kleinen Weg direkt an den richtig schönen, naturbelassenen Strand.
Der Campingplatz selbst hat einen richtig schönen Pool, in dem man sich nach einem heißen Tag gut abkühlen kann. Am nächsten Morgen haben wir Morgensport und Yoga am Strand gemacht – und keine andere Sau war da. 😉 Einfach nur ein Traum.
Ansonsten gibt es hier noch die Möglichkeit Kleinigkeiten des täglichen Bedarfs einzukaufen, es gibt ein Restaurant und auch eine Bar.
Wer will kann hier auch über die Rezeption diverse Trekking,- oder Action-Touren durch den Regenwald buchen.
Am Cape Tribulation
Nach ungefähr 115 Kilometer Strecke sind wir angekommen am Cape Tribulation! Aber was ist eigentlich so besonders an diesem Ort, dass er so bekannt ist?
Am Cape Tribulation stoßen Regenwald und das Great Barrier Riff unmittelbar aufeinander. Außerdem ist Captian Cook, der auch Namensgeber für den Cook Highway ist, hier mit seinem Schiff auf Grund des Riffs beinahe gekentert.
Der winzige Ort ist beschaulich und bietet lediglich ein paar Unterkünfte und Restaurants. Wer von hier aus weiter Richtung Norden nach Cooktown fahren will, der sollte auf jeden Fall ein Allradgefährt haben! Ansonsten ist Cape Tribulation der nördlichste Punkt der Ostküste, der mit einem Zweiradantrieb-Gefährt erreicht werden kann.
Am Cape gibt es eine Parkmöglichkeit mit Picknickplätzen im Regenwald. Wir haben hier erst mal schön gefrühstückt und sind danach an den Strand gegangen.
Tipps für den Aufenthalt im Daintree Nationalpark
Wenn du jetzt auch Lust hast, auf deiner Ostküsten-Tour bis zum Cape Tribulation zu fahren, dann haben wir hier noch ein paar nützliche Tipps für dich:
Sonnencreme mitnehmen
Ein genereller Tipp für Australien, denn die Sonne knallt hier unerbittlich. Lichtschutzfaktor 50 sollten es auf jeden Fall sein – auch wenn das erst mal viel klingt – in Australien ist es wirklich notwendig sich mit einem hohem Lichtschutzfaktor zu schützen.
Anti-Moskito-Spray
Wer sich im Regenwald/Dschungel aufhält, der sollte sich vor den lästigen Biestern schützen. Zwar ist Australien kein Malaria,- oder Dengue-Gebiet, aber die Stiche der Fieslinge sind trotzdem nervig und könnten sich entzünden.
Respekt vor Tieren
Du wirst eine Menge Tiere sehen in freier Wildbahn. Das ist faszinierend und wunderschön. Aber sei so gut und füttere die Tiere nicht. Ein paar Mal haben wir es erlebt dass auf Parkplätzen Vögel und Truthähne nah an uns ran gekommen sind, weil sie Futter erwartet haben. Ein Zeichen dafür, dass regelmäßig Menschen Tiere hier füttern (wahrscheinlich Touristen). So sollte es aber nicht sein. Tiere finden ihre Nahrung in der Natur und nicht bei den Menschen. Bitte respektiere das.
Keinen Müll liegen lassen
Da ist man schon am Arsch der Welt, umgeben von wahnsinnig schöner Natur – und trotzem gibt es immer noch Idioten, die ihren Müll einfach liegen lassen. Ich meine damit keinen angeschwemmten Müll am Strand (davon gab es in Australien wirklich fast keinen), sondern Plastikflaschen, Verpackungen oder Tempotücher die einfach im Wald liegen gelassen wurden. Das geht echt gar nicht. Jeder kann seinen Müll ja wohl auch selbst mitnehmen und entsprechend entsorgen! Also bitte: Lass keinen Müll im Regenwald liegen.
Brauchst du noch eine Route entlang der australischen Küste? Dann schau doch mal in folgenden Artikel: Campervan Roadtrip Australien Ostküste