Weltreise Planung – Job kündigen?
Ein wichtiges Thema das bei der Weltreise Planung auf uns zukam: was wird aus unseren Jobs?
Vorab müssen wir sagen, dass das Jobthema sehr vielfältig ist, und vor allem mit der eigenen individuellen Situation zu tun hat. Bedeutet: Wir können dir hier unsere Sicht mitteilen, und wie wir mit unserer persönlichen Jobsituation umgegangen sind– aber wie du dich im End entscheidest kann ganz anders sein.
Job kündigen
Gibt es einen besseren Grund einen Job zu kündigen als eine Weltreise? Wir glauben nicht!
Stell dir vor, du gehst zu deinem Chef ins Büro und erklärst ihm, dass du kündigen wirst, um die Welt zu bereisen. Wir wetten mit dir, dass er von deiner Entscheidung eher begeistert als verärgert sein wird. Denn irgendwie ist es doch der heimliche Traum eines jeden Menschen, die Welt zu sehen, und zu bereisen.
Was wir damit sagen wollen: Vor einer Jobkündigung braucht wirklich niemand Angst zu haben. Egal aus welchem Grund du dich entscheidest deinen Arbeitsplatz aufzugeben. Es ist allein dein Leben, und du bist niemandem etwas schuldig.
Dennoch ist es nett, wenn du dich mit deinem Chef gut verstehst, vorab schon mal anklingen zu lassen, dass du kündigen willst.
Wann eine Jobkündigung Sinn macht:
- Deine Weltreise hat vorerst kein Enddatum, und du weißt noch gar nicht, wann du überhaupt wieder im Heimatland sein wirst.
- Wenn du eh vorhattest deinen Arbeitsplatz zu wechseln, und du nach der Weltreise eine neue Arbeitsstelle suchen willst.
- Wenn es praktisch keine andere Möglichkeit oder Option gibt, wie z.B. ein Sabattical oder eine Sonderurlaubs-Genehmigung seitens deines Arbeitgebers.
Kündigungfrist
Wenn du deinen Job komplett an den Nagel hängst, dann solltest du vorab checken, wie lange deine Kündigungsfrist ist, damit du diese auch pünktlich einhalten kannst.
Wie war das bei uns:
Alex hatte vorab mit seinem Arbeitgeber im Krankenhaus gesprochen und nach Sonderurlaub für 18 Monate gefragt. Da das nicht möglich war kündigte er seinen Job fristgerecht. Als der Chefarzt dann sah, dass er doch Nägel mit Köpfen machte, konnten die 18 Monate plötzlich doch genehmigt werden. Manchmal braucht es einfach auch eine Portion Mut und die Dinge regeln sich von selbst …
Der Vorteil dieser Variante liegt natürlich auf der Hand: Wenn wir wiederkommen nach der Reise, gibt es direkt eine Einnahmequelle. Und auch bei der Wohnungssuche wird es einfacher sein mit einem Arbeitsvertrag in der Tasche.
Selbständigkeit (Freiberufler mit digitalen Jobs)
Wenn du bereits selbstständig bist, kommt der Gang zum Chefbüro, mit Kündigung in der Hand, nicht zum Einsatz. Das hast du wahrscheinlich schon hinter dir.
Aber auch als Selbständiger musst du einige Dinge vor deiner Reise regeln. Vor allem musst du dich entscheiden, ob du wie gewohnt weiter arbeiten wirst von unterwegs, ob du deine Arbeitsstunden einschränken wirst, oder ob du komplett auf die Arbeit verzichten wirst/musst.
Vor allem als Selbständiger ist die Angst groß, dass alles, was man sich jahrelang aufgebaut hat, nach einer so langen Zeit, ohne einen Finger krumm zu machen, komplett weg ist.
Werden die Kunden dann noch da sein? Wird die Nachfrage nach meiner Arbeit dann noch groß genug sein? Finde ich wieder zurück in den Job?
Du musst einfach für dich selbst entscheiden, was sich für dich gut anfühlt, und wie du mit der Sache umgehst.
Finanzamt
Bevor du in die weite Welt ziehst, solltest du alles mit dem Finanzamt regeln.
Bedeutet:
- Eröffne dir (wenn du das nicht eh schon hast) einen Elster-Online Account, um die Steuer und Umsatzsteuer-Voranmeldungen von unterwegs machen zu können.
- Besorge dir eine Geschäftsadresse, die du dann bei deiner Steuer angeben kannst.
- Gib dem Finanzamt eine Adresse deines Vertrauens durch (z.B. der Eltern etc.) an die in Zukunft deine Post vom Finanzamt geleitet wird. So kann deine Vertrauensperson dir auch unterwegs die Briefe abfotografieren und z.B. per Whatsapp zuschicken.
- Wenn nicht schon geschehen, erteile dem Finanzamt eine Einzugsermächtigung, damit Steuern etc. automatisch von deinem Konto gehen, und du keine Fristen versäumst.
Deinen Kunden Bescheid geben
Wenn du dich dazu entscheidest, auch von unterwegs noch den ein oder anderen Job zu machen, dann gib auf jeden Fall deinen Kunden über deine Pläne Bescheid.
Es ist einfach eine blöde Situation, wenn ein Kunde gerne ein Treffen vereinbaren möchte, und du wie aus dem Nichts dann sagen musst, dass du dich erst mal für unbestimmte Zeit am anderen Ende der Welt befindest. Kommt irgendwie nicht so gut an und könnte ein Vertrauensverhältnis auch beschädigen. Lieber direkt von Anfang an mit offenen Karten spielen.
Und wenn es einem Kunden nicht gefällt, dass du persönlich nicht greifbar sein wirst, dann ist das halt so. Davon geht deine Selbständigkeits-Welt nicht unter, und du bist vielleicht sogar einen eher nervigen Kunden endlich los. 😉
Wichtige Arbeitsutensilien/Daten mitnehmen
Natürlich solltest du dafür sorgen, dass du alles dabeihast, was du brauchst, um von unterwegs zu arbeiten. Sichere all deine Daten – am besten auf einer externen Festplatte und zusätzlich in einer online Cloud (z.B. Dropbox), damit du auf diese immer Zugriff hast.
Speichere dir alle wichtigen Telefonnummern und Adressen ab, die du vielleicht benötigen könntest.
Denk auch an einen Reisestecker, mit dem du deine Elektro-Geräte auch im Ausland aufladen kannst.
Laufende Kosten
Auch unterwegs können immer noch laufende Kosten anfallen. Versuche diese am besten vorab auf ein Minimum zu reduzieren.
Laufende Kosten könnten z.B. sein:
- Anmietung Geschäftsadresse
- Digitale Produkte/Dienstleister
- Webspace
- Cloudspeicher
- Digitale Abos
- …
Rechne am besten alles mal zusammen für 12 Monate, damit du weißt wie hoch die Summe am Ende wäre. Somit hast du einen guten Überblick, wieviel du von deinem Ersparten für die laufenden Kosten „opfern“, oder wieviel zu während der Reise noch erwirtschaften musst.
So war das bei uns:
Jennifer ist seit mehreren Jahren bereits als Grafik-Designerin selbständig, und brauchte daher auch nicht zu kündigen. Das hatte sie bereits alles hinter sich. Eine der besten Entscheidungen, die sie in ihrem Leben gemacht hatte – findet sie immer noch.
Sie hat sich dafür entschieden nur für zwei Lieblingskunden noch unterwegs Jobs zu erledigen, und alle anderen Neuanfragen abzusagen. Schließlich ist diese Reise ein besonderes Ereignis in ihrem Leben, und sie möchte diese wertvolle Zeit nicht mit Arbeit verbringen.
Durch die kleinen Jobs, die immer mal wieder einfliegen, kommt immerhin ein bisschen Geld in die Reisekasse, bzw. stockt die Rücklagen für die Rückkehr wieder auf (Stichwort: Krankenversicherung! Mehr dazu in folgendem Artikel: Krankenversicherung auf Weltreise).
Ebenfalls die laufenden Kosten, die noch anfallen für online Dienstleister wie z.B. Adobe, können komplett gedeckt werden.
Sabattical
Solltest du in einem Unternehmen arbeiten, dass Sabatticals anbietet, dann könnte das deine Möglichkeit für eine längere Auszeit sein.
Sabattical bedeudet in der Regel Folgendes: Von deinem Gehalt wird bereits ein Teil weggelegt, welcher für deine, mit dem Arbeitgeber vereinbarte, Auszeit gespart wird. Somit verdienst du über einen bestimmten Zeitraum hinweg weniger, aber sparst automatisch eine größere Summe für deine Reise an. Der große Vorteil: Du verlierst deinen Job nicht, und gehst nach deiner Reise wieder ganz normal in deine „alte“ Arbeit zurück.
Unbezahlter Sonderurlaub
Auch diese Möglichkeit musst du einfach mit deinem Arbeitgeber absprechen. Vielleicht ist es ja möglich, dass du unbezahlten Sonderurlaub bekommst. Meist ist das auch eher in größeren Unternehmen möglich.
Der Vorteil ist auch hier: Du behältst deinen Arbeitsvertrag und kannst nach deiner Reise deinen Job weiter ausüben.
Arbeitslosengeld?
DAS Thema dass alle interessiert, wenn es darum geht nach gekündigtem Job auf Weltreise zu gehen.
Es ist ganz einfach: Damit du einen Anspruch auf Arbeitslosengeld nicht verlierst, wenn du nach deiner Reise wiederkommst, musst du dich VOR der Reise (unmittelbar nach deinem letzten Arbeitstag) bei der Arbeitsagentur als arbeitslos und arbeitssuchend melden. Diese Meldung sichert dir deinen Anspruch auf das Arbeitslosengeld (und auch die Absicherung bei der Krankenkasse) für mindestens 9 Monate nach deiner Rückkehr.
Wahrscheinlich wird diese Meldung nur wenige Tage sein, da deine Reise dann schon bald los geht. Also meldest du dich dann kurz vor Abreise erneut ab, weil du ja nicht da sein wirst, um eventuelle Vorstellungsgespräche wahr zu nehmen.
Sobald du dann wieder im Lande bist, meldest du dich direkt am nächsten Tag wieder bei der Arbeitsagentur, um dein Arbeitslosengeld geltend zu machen.
Fazit
Wie schon ganz am Anfang geschrieben: Du musst selbst für dich entscheiden, wie du mit deiner Jobsituation umgehen wirst. Am besten hörst du einfach auf dein Bauchgefühl – es hat meistens Recht.
Wir hoffen, dass dir unsere Erfahrungsberichte ein wenig helfen bei deiner Weltreise-Planung.
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